Grimma. Am 9. November jährt sich der Mauerfall zum dreißigsten Mal. „Für all diejenigen, die die Wende damals persönlich erleben durften, sicher ein Privileg, an solch einem geschichtlichen Ereignis von unglaublicher Dimension teilgenommen zu haben.
Sicher sind auch nicht alle damals in der ersten Euphorie entstandenen Erwartungen und Hoffnungen erfüllt worden. Dennoch hat die Wende für uns alle das Leben fundamental verändert und eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten eröffnet. Dem sollten wir in einer gemeinsamen Veranstaltung gedenken“, so Oberbürgermeister Matthias Berger. „Ich rufe Sie daher gemeinsam mit der Kirchgemeinde auf, am Sonnabend, 9. November um 17:00 Uhr in der Frauenkirche Grimma an dieses besondere Ereignis vor 30 Jahren zu erinnern. Sie sind herzlich eingeladen, nach einer gemeinsamen Andacht mit Kerzen zum Grimmaer Markt zu laufen, wo sich die Aktion ‚Stolpersteine putzen‘ anschließt“.
Stolpersteine putzen
In vielen Städten erinnern die vom Kölner Künstler Gunter Demnig geschaffenen und vor dem letzten selbstgewählten Wohnort verlegten Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus: Jüdische Mitbürger und Christen, Sinti und Roma, Kommunisten und Sozialdemokraten, wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgte, Deserteure und Widerständler. Am 9. November  werden auch in Grimma die 19 verlegten Stolpersteine aus Anlass des Jahrestages der Reichpogromnacht ab 18.00 Uhr geputzt und damit in das gesellschaftliche Gedenken geholt. Treffpunkt ist auf dem Markt. „Nach einem gemeinsamen Beginn werden wir uns aufteilen und an die einzelnen Stolpersteine begeben. Es wäre schön, wenn die Teilnehmer Friedhofskerzen mit Ummantelung, Putzmittel und Lappen mitbringen“.