Grimma. Anwohner des Nicolaiplatzes fühlen sich von Stadt und Polizei im Stich gelassen.
Zahlreiche Anwohner des Nicolaiplatzes fühlen sich hauptsächlich in den Sommermonaten von Jugendlichen, die sich mittlerweile täglich und nächtlich im Bereich des Nicolaiplatzes aufhalten, belästigt. Mittlerweile tauchte auch ein entsprechender Flyer in der Innenstadt auf, der den Zustand beschreibt. Neben Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch, Vandalismuss, Verschmutzung wird vor allem die Lautstärke darin beklagt.
Mehrfach habe man die Polizei gerufen oder war bei der Stadt vorstellig, doch passiert sei nicht viel.
Die Jugendlichen seien im Alter zwischen 15 und 18 Jahren, seien laut, würden ihren Müll einfach liegen lassen, Pflanzen aus städtischen Pflanztöpfen herausreißen, mit Mopeds Runden drehen und bei einer Ansprache ihre Gegenüber beleidigen oder gar handgreiflich werden, so skizzieren mehrere Anwohner, die wegen möglicher Repressalien ungenannt bleiben möchten, die Lage im Gespräch mit uns. Den Verdacht, ob die Ursache beim Jugendhaus liege verneinten die Anwohner allerdings.
Bei Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger und dem Ordnungsamt ist der Sachverhalt schon länger bekannt und im Hintergrund wird mit der Polizei eng zusammengearbeitet. So wurde der Handlungsspielraum für die Ordnungshüter durch die neue Polizeiverordnung, diean den Plätzen eben auch Alkohol untersagt, deutlich erhöht und auch schon umgesetzt. Über 50 Ordnungswidrigkeiten, die mit Bußgeld bestraft wurden, seien aufgrund der Verordnung bisher verzeichnet worden.
Berger selbst war mehrfach am Tag und auch abends vor Ort und sprach mit den Jugendlichen die ihm gegenüber durchaus einsichtig waren, jedoch verpuffte die Wirkung des Gesprächs binnen Minuten nach Verlassen des Oberbürgermeisters. Deshalb soll nun die Polizei die Problemplätze am Bahnhof und am Nicolaiplatz stärker ins Visier nehmen, bestreifen und kontrollieren. Wie das allerdings neben dem normalen Einsatzgeschehen und knapper Personaldecke umzusetzen ist muss sich zeigen, die ersten Kontrollen gab es jedenfalls schon.