„Schandfleck“ in Großbardau verschwindet

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Symbolbild/pixabay

Großbardau. In das einsturzgefährdete Wohnhaus regnet es seit Jahren rein, zerrissene Folie flattert im Wind, der Zaun hängt schief und krumm, die Scheiben sind teilweise eingeschlagen und der Putz bröckelt.

Neumanns Gut, wie die Einheimischen den Dreiseithof aus dem 19. Jahrhundert mitten im Dorf nennen, fristet nur noch ein trauriges Schattendasein. Der Schandfleck an der Großbardauer Hauptstraße soll nun noch in diesem Jahr verschwinden, teilte die Stadtverwaltung mit. „Den Wunsch, den maroden Dreiseithof zu schleifen, hegen wir schon lang. Im letzten Jahr gelang es uns im Rahmen einer Zwangsversteigerung den prägnanten Komplex in der Dorfmitte zu ersteigern“, so Oberbürgermeister Matthias Berger.

Vor kurzem erhielten wir den Fördermittelbescheid, dass der Abriss des Dreiseithofes finanziert werden kann“, berichtet Tiefbauamtsleiter Dirk Hahmann. Regionale Abbruchfirmen wurden nun gebeten, sich an der beschränkten Ausschreibung zu beteiligen. Noch im August soll der Zuschlag vergeben werden. „Wurde eine geeignete Firma gefunden, können die Abbrucharbeiten im Oktober beginnen“, so Dirk Hahmann. „Vier Wochen sind dafür geplant“. Die Kosten wurden auf rund 100.000 Euro geschätzt. Etwa 80 Prozent der Mittel fließen aus dem Leader-Fördertopf, das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum unter Beteiligung der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen. Knapp 20.000 Euro trägt die Kommune.

Die Untere Denkmalschutzbehörde stimmte dem Abriss zu. Historisches Baumaterial soll gesichert und geborgen werden. Dazu zählen unter anderem Natursteingewände, Holzbalken und Bruchsteine. Die Keller werden verfüllt.