Haushalt in Naunhof erneut abgelehnt – Neue Streiks geplant

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Foto: Archivbild

Naunhof. Wie berichtet wurde heute eine Sondersitzung des Stadtrates einberufen um den abgelehnten Haushalt endlich in trockene Tรผcher zu bringen.

Der Bรผrgermeister hatte nach ยง 52 Abs. 2 SรคchsGemO Widerspruch gegen den Beschluss des Stadtrates vom 26. Mai 2016 zur Haushaltssatzung und den Haushaltsplan 2016 eingelegt, da sich seiner Auffassung nach der Beschluss nachteilig fรผr die Stadt Naunhof auswirke. Nach eigenen Aussagen wollte er die Chance nutzen um hier Plansicherheit zu haben. Dass die Stadtratmehrheit etwas dagegen hat, kam nicht unerwartet. Den ersten Punkt, an dem sich Mario Schaller (BiN) stรถrte, war die EInladung zur Sondersitzung. Er monierte das nicht explizit der Finanz und Investitionsplan in der Einladung gestanden hรคtte. Dies wies Zocher allerdings zurรผck, den die beiden Plรคne sind ja Bestandteil des Haushaltes und mรผssen so auch nicht expliziet in der Einladung erwรคhnt werden. Prof. Dr. Uwe Kulisch (UWV) zog dannn gleich nach und las eine Erklรคrung der „Mehrheit“ vor. Darin monierte man die deutlichen Mehraufwรคnde fรผr Personal, welche zum GroรŸteil gestrichen und veringert werden sollen. Auch die sieben eingeplanten Stellen sollen gรคnzlich gestrichen werden. Im Entwurf sind die mรถglichen Eingruppierungen der sich im Arbeitskampf befindlichen Stadtangestellten eigentlich eingeplant. Das Geld solle aber lieber fรผr die 750 Jahrfeier von Fuchshain, ein neues Feuerwehrfahrzeug, welches allerdings noch nicht mal im Brandschutzbedarfsplan verankert ist, verwendet werden. Damit folgten die Antragsteller der ohnehin als skurill zu bezeichnenden Disskussion in der letzten planmรครŸigen Stadtratsitzung (wir hatten berichtet). Stadtrat Michael Eichhorn (Linke) wies den aus seiner Sicht „verantwortungslosen“ Antrag zurรผck. Auf dem Rรผcken des Personals solle gespart werden und das Geld lieber fรผr hervorgezogene Projekte ausgegeben werden die ohnehin mal auf der Agenda stehen werden, begrรผndete er seine Ablehnung des Antrages. Michael Schramm (CDU) erinnerte daran, dass man trotz nicht beschlossenen Haushalt investieren kann, dann allerdings entscheiden die Stadtrรคte รผber Investitionen, und zwar รผber jede. So kommt es einer politischen Erpressung sehr nahe, kommt man den Wรผnschen der Stadtrรคte nicht nach und รคndert den „ordentlich kalkulierten Haushalt“ nicht, gibts auch keinen Haushalt und der Stadtrat entscheidet รผber alle wesentlichen Punkte.  Fรผr das streikende Personal wirkt der abgelehnte Stadtrat wie ein Schlag ins Gesicht, so kรถnnte sich die Stadt die Eingruppierung in die Tarifvertrรคge laut dem Haushaltsplan wohl leisten, allerdings scheitert das greifbare Ende des Streites offenbar an der augenscheinlichen Kompromisslosigkeit der Stadtratsmehrheit, denn neue Sitzungen mit dem Personalrat, welche die Stadtratsmehrheit selbst instruiert hatte, gibt es derzeit nicht, und auch die Klรคrungsgesprรคche mit dem Landrat und dem Bรผrgermeister mรถchte man nicht mehr besuchen. 

„Im Konflikt um die Einfรผhrung des Tarifvertrages fรผr den รถffentlichen Dienst (TVรถD) fรผr die Beschรคftigten der Stadt Naunhof kommt es am 15. und 16. Juni 2016 zu einem zweitรคgigen Warnstreik. Betroffen sind die Bereiche Verwaltung, Bauhof, Wasserversorgung und โ€žKulturWerkstattโ€œ. Darรผber hinaus ist fรผr Mittwoch, den 15. Juni 2016, um 11:00 Uhr eine Kundgebung der Beschรคftigten auf dem Marktplatz in Naunhof angesetzt. Unterstรผtzung erhalten die Demonstranten vor Ort von Gerhard Pรถschmann, dem Landesvorsitzenden des SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen. Bislang fanden keine Tarifverhandlungen statt, da der Stadtrat in Naunhof nicht bereit ist, dem Bรผrgermeister ein Mandat zur Verhandlungsfรผhrung zu erteilen und den Konflikt so zu befrieden.“ teilte die Gewerkschaft heute mit.