Grimma. Nun ist auch der 24. Spieltag der Landesliga Sachsen Geschichte, und Grimma darf nach dem Sieg gegen Markkleeberg weiter von Tabellenplatz eins grĂĽĂźen.
Durch das 3:3 Unentschieden von Taucha gegen den Verfolger aus Kamenz ist der Vorsprung bei noch sechs ausstehenden Spielen auf sage und schreibe 11 Punkte angewachsen. Einige Beobachter sprechen schon von der sicheren Meisterschaft, doch Kunert tritt noch ein wenig auf die Euphoriebremse: „NatĂĽrlich ist das Momentum fĂĽr uns, und 11 Punkte sind ein dickes Brett. Im FuĂźball ist aber vieles möglich, und wir haben in den nächsten Wochen noch richtig schwere Spiele. Ich denke aber das wir mittlerweile Favorit auf die Meisterschaft sind.“
Kunert denkt dabei an die nächsten drei Spiele in Großenhain (akt. 6.), Zuhause gegen den Überraschungsaufsteiger Neusalza-Spremberg (akt. 3.), und natürlich beim Verfolger in Kamenz (akt. 2.) Aber tief stapeln muss man in Grimma derzeit nicht. Durch den Heimsieg gegen die Kickers aus Markkleeberg hat man im neunten Spiel der Rückrunde den neunten Sieg geholt. Damit ist man ganze 11 Spiele ohne eigene Niederlage. Das ausgerechnet jetzt eine Niederlagenserie starten soll ist schwer vorstellbar.
Das Spiel gegen Markkleeberg begannen die Muldestädter sehr konzentriert und aktiv. Der von Kunert aufgegebene Matchplan wurde in der ersten Halbzeit weitestgehend umgesetzt. Man begann frĂĽh damit die Gäste schon am Spielaufbau zu hindern, um so das Spielgerät in die eigenen Reihen zu bekommen. Einmal den Ball erobert soll es dann schnell und zielstrebig ins letzte Drittel gehen, um sich Torchancen heraus zu arbeiten. Kevin Ruppel’s Schuss wurde noch von Philipp Schumann pariert, der Abpraller landete bei Christoph Jackisch, der den Ball aus dem RĂĽckraum knapp neben das Tor setzte. (14.) Nur eine Minute später köpfte Kevin Wiegner knapp drĂĽber. (15.) Grimma wirkte gefällig, und die FĂĽhrung lag irgendwie in der Luft. Als dann ein Markkleeberger Eckball gut von Toni Ziffert aus der Gefahrenzone geköpft wurde, ging sie ab die Marie. Ein schneller Konter durchs Zentrum – dort wo der Weg zum Tor am kĂĽrzesten ist – Christos Paschos bedient Kevin Ruppelt, der zum Grimmaer FĂĽhrungstreffer einschieĂźen kann.
(17.) Genauso stellt es sich Kunert vor: Balleroberung, und dann ĂĽber wenige, schnelle Aktionen zielstrebig in die gegnerische Gefahrenzone. Das nächste Beispiel gab es vier Minuten später, als Paschos im Zentrum nur durch Foul gestoppt werden konnte. Da lief der Konter aber schon bis ca. 20m vor das Gästetor. Im WeltfuĂźball ist es fĂĽr einige FreistoĂźspezialisten ein „Elfmeter“, in Grimma die Aufgabe fĂĽr Christoph Jackisch. Er läuft an, und haut das Ding zum 24. Mal in dieser Saison in die Maschen. Besser können es die im WeltfuĂźball in dieser Situation auch nicht tun. Die Muldestädter schalteten nun einen Gang zurĂĽck und lieĂźen die Gäste ein wenig kommen. Durch gute Arbeit im Defensivverbund lieĂź man aber kaum nennenswerte Chancen der Brestrich-Mannen zu. Selbst wurde man nur noch einmal gefährlich, als Ruppelt eine Markus-Flanke drĂĽber setzte. (43.) Mit dem Spielstand 2:0 zur Halbzeit und der Spielweise seiner Mannschaft konnte Kunert zufrieden sein.
Heiko Brestrich hat seine Markkleeberger in der Halbzeitpause wieder richtig eingestellt, und die passenden Worte gefunden. Denn die Gäste kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und sollte im zweiten Abschnitt den Muldestädtern das Leben noch schwer machen. Zunächst wollte aber Grimma noch die Führung ausbauen. Erst wurde eine Flanke von Kevin Wiegner kurz vor dem einschussbereiten Max Theinert geklärt (65.), dann köpfte Theinert fast das 3:0 nach einer Ziffert-Flanke. (67.) Die nächsten 15 Minuten gehörten nur den Gästen. Pascal Birkigt, der im Grimmaer Tor den urlaubenden Jan Evers vertritt, musste zunächst sein ganzes Können unter Beweis stellen, als er einen langen Ball der Gäste ins Sturmzentrum vor denn herannahenden Gästestürmer klären kann. (75.) Beim Anschlusstreffer für die Kickers war er dann machtlos: Flanke Schabram, Ablage Funken, und Morales trifft. (80.) Kurz drohte das Spiel zu kippen, und Grimma selbiges aus der Hand zu geben. Schabram brachte noch einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich in den Strafraum, die Muldestädter verteidigten gut. (84.) Kunert trieb seine Mannen noch mal an, und sie taten wieder mehr für das Spiel. In den letzten Minuten vergab Wiegner noch eine Einschusschance, Schumann hielt aber gut. (88.) So blieb es beim knappen, aber nicht unverdienten Grimma Sieg. Endstand 2:1.
Grimma: Birkigt-Konzok(ab 80. Koch)-Ruppelt(ab 59. Theinert)-Tröger-Jacksich-Markus-Kurzbach-Wagner-Ziffert-Streubel-Christos Paschos(ab 59. Schwarz)