Beucha. Nach der Messerattacke auf einen 17- Jährigen in Beucha, schildert nun eine Augenzeugin die Tat.
„Ich habe mich mit einer guten Freundin am Bahnhof in Beucha getroffen, wie sonst auch und wir haben gesehen das ihr Ex-Freund (Anm. der Red: Der mutmaßliche Täter) auch da war. Er ist natürlich auch nochmal zu uns gekommen. Nach einiger Zeit kamen auch ein paar Bekannte von uns.“ schildert die Zeugin die Anfangssituation.
„Wir haben dann mitbekommen das ihr Freund (Anm. d. Red.: das spätere Opfer) am Bahnhof war, von ihrem Ex-Freund angepöbelt wurde und dann mit Steinen beworfen wurde„. Das spätere Opfer soll dann versucht haben die Situation verbal zu lösen, „doch das ging leider nach hinten los, ihr Exfreund hat angefangen auf ihn einzuschlagen und dann haben wir mitbekommen, dass er ein Messer hatte“ Danach kam es erst zur Rangelei und dann zu mehreren Messerstichen. Zwei Stiche in den Oberschenkel und einen Stich in den Halsbereich berichtete bereits die Mutter des Opfers. „Ich und meine Freundin sind natürlich direkt dazwischen gegangen. Als sich die Zwei auf dem Boden wälzten versuchte ich sie auseinander zu drücken, leider erfolglos„, schildert sie uns die dramatischen Minuten.
„Daraufhin habe ich dem Täter eine drüber gehauen, wobei das Messer irgendwie verloren gegangen sein schien. Daraufhin gingen die Zwei auseinander. Der Täter hatte dann versucht wieder auf ihn loszugehen daraufhin bin ich zu ihm gegangen und habe gesagt wenn er seine Ex-Freundin liebt dann unterlässt er das jetzt und hält sich von der ganzen Situation fern. Daraufhin hat er dann auch locker gelassen.“
Erst als sich die Situation beruhigte machte die Freundin folgende Entdeckung: „Ich habe gesehen, dass an seinem Bein Blut ist und habe ihm gesagt er soll sich hinsetzen und seine Hose ausziehen, dann war uns aufgefallen, dass er Stichwunden an seinen Oberschenkel und am Hals hat und sie nicht aufhörten zu bluten. Wir haben dann versucht die Blutungen zu stoppen. Dann sind wir zu einem Auto gegangen um einen Erste-Hilfe Kasten zu organisieren. Darin saß eine Frau und sagte sie müsse auf jüngere Kinder warten. Sie hatte sich erst geweigert uns aufzumachen. Daraufhin bin ich direkt um das Auto gegangen und habe die Tür einfach versucht irgendwie zu öffnen, doch das gelang mir nicht. Dann blieb uns keine andere Wahl als die Scheibe einzuschlagen. Wir konnten dann mit dem Erste Hilfe Kasten die Wunden abbinden so gut es ging“
„Am Ende hat sich der Täter noch, bevor der Krankenwagen nach gefühlten 40 Minuten kam bei unserem Freund entschuldigt. Als das passiert ist haben auch die Leute Fotos aus einem Zug gemacht und zu uns geschaut. Als das Unglück passiert ist haben alle Leute nur daneben gestanden und zugeschaut.“
Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlag gegen den Syrer eingeleitet. Der zuständige Ermittlungsrichter des Amtsgericht Leipzig hat gegen den 16-Jährigen Syrer Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachtes des versuchten Totschlags erlassen. Der Verdächtige sitzt seit dem in Untersuchungshaft.
Update: Der Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung sei bei der Leipziger Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Die Polizei verweist bei Anfragen zum Thema auf die Leipziger Staatsanwaltschaft.