Grimma. Im April soll die erste große Hochwasserschutzübung an der im Bau befindlichen Schutzmauer stattfinden. Das Ziel ist es Erfahrungen zu sammeln.
Am Samstag, den 25.04.2015 will man in Grimma den Ernstfall proben. Dabei gilt es, sich mit der Anlage vertraut zu machen, welche zu 60% fertig ist. „Grimma hat bis jetzt keinerlei Erfahrungen im Umgang mit dem Bauwerk, diese müssen wir uns erst aneignen“, so Oberbürgermeister Matthias Berger bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Grimma. 2016 soll die Anlage betriebsbereit übergeben werden. Im Hochwasserfall müssen in kurzer Zeit über 100 Klappen und Tore verschlossen werden. Die komplette Anlage soll dabei in 5 Abschnitte unterteilt werden. 4 davon sollen mit Wasserwehren, die nach und nach aufgebaut werden, und ein Abschnitt durch die Ortswehr Grimma abgesichert werden. Zu jedem Abschnitt wird es eine Ersatzfeuerwehr, welche unterstützen soll, geben. Die Ersatzkräfte sollen von Ortswehren gestellt werden, welche nicht unmittelbar an Hochwassergefährdeten Gewässern liegen. “ In Grimma soll ein hochmodernes Hochwasserschutzkonzept greifen, das muss natürlich immer wieder geübt werden. Ich möchte mich ganz besonders an die Bewohner der historischen Altstadt wenden, welche teilweise schon mehrfach von verheerenden Hochwassern betroffen waren. Wir alle fiebern gemeinsam der Fertigstellung der Hochwasserschutzanlage entgegen. Dies wird voraussichtlich Ende 2016 der Fall sein. Schon jetzt möchten wir uns mit 70 Verschlusselementen vertraut machen“, so Oberbürgermeister Matthias Berger.“ So das Stadtoberhaupt.
Da die Anlage noch nicht komplett fertig gestellt ist, muss man zur ersten Übung in bestimmten Bereichen improvisieren. Auch muss sich die empfindliche Schließtechnik noch bewähren, denn aktuell gibt es immer wieder Probleme. Die Stadtverwaltung ist aber in engem Kontakt mit dem Bauherren (Landestalsperrenverwaltung) um sämtliche Fehler und Probleme schnell zu lösen, dazu soll auch die großangelegte Übung dienen. Sollte es zum Ernstfall kommen, haben die Kameradinnen und Kameraden der Wasserwehren und Feuerwehren die Aufgabe innerhalb kürzester Zeit die Elemente zu verschließen. Die Palette reicht dabei von großen Toren, neun Meter breit, ca. vier Meter hoch und 20 Tonnen schwer (Tor Roggenmühle), bis zu kleinen Verschlusselementen am Schloss. Wenn nur eines dieser Verschlusselemente im Falle eines Hochwassers nicht oder falsch eingesetzt werden würde, könnte dies zu verheerenden Folgen für die gesamte Innenstadt führen. „Ich möchte Sie um Verständnis bitten, wenn es im Rahmen der Durchführung der Hochwasserschutzübung zu Einschränkungen im Verkehrsraum kommen sollte. Ebenfalls möchte ich Sie bitten, die Kameradinnen und Kameraden bei den Übungen nicht zu behindern“, so das Stadtoberhaupt. Für den Ernstfall richtete die Stadt ein Informationssystem ein, welches über SMS die Bürgerinnen und Bürger über die aktuelle Lage informiert. Anlieger im Hochwassergefährdungsgebiet können beim Ordnungsamt kostenfrei ihre Mobilfunknummer hinterlassen, um sich bei drohender Hochwassergefahr per SMS warnen zu lassen. Nutzer des kostenfreien Dienstes sind aufgerufen ihre Telefonnummern zu prüfen. Wohnortwechsel und neue Telefonnummern sollten mitgeteilt werden. Aktualisierungen nimmt Christian Rückert vom Ordnungsamt unter der E-Mail-Adresse rueckert.christian@grimma.de entgegen. Das Regionalfernsehen Muldental TV wird in Zukunft per HBB-TV mit einem internetfähigen Fernseher auch im Katastrophenfall zu empfangen sein und aktuell informieren. Sirenensignale und Durchsagen kommen im Rahmen der Hochwasserschutzübung nicht zum Einsatz. Zu diesen gilt wie in der Vergangenheit, dass abgesehen von den regelmäßig stattfindenden Sirenenübungen jeden dritten Montag im Monat, 15.00 Uhr, die Sirenen nur bei akuten Notlagen, zum Beispiel wenn eine akute Überflutungsgefahr besteht, zum Einsatz kämen.