Naunhof. Die Stadtbediensteten streiken am 17. März wieder und diesmal kommt es ganz dick für Eltern die auf die Tagesbetreuung in den Kitas angewiesen sind.
Bereits im November und Februar versuchten sich die Stadtbediensteten mit Unterstützung der Gewerkschaften Gehör beim Stadtrat zu verschaffen. Im Februar hatte man die Protestaktion absichtlich in die eigentlichen Freizeit gelegt und man wollte Dialogbereitschaft mit den Stadträten signalisieren und mit Interessierten ins Gespräch kommen. Passiert ist seitdem offenbar nichts. Die DBB Beamtenbund und Tarifunion hat die Mitarbeiter der Naunhofer Stadtverwaltung, einschließlich der Erzieher der städtischen Kindereinrichtungen und des Bauhofes für Donnerstag, den 17. März zum ganztägigen Streik aufgerufen. Aus diesem Grund bleibt das Rathaus an diesem Tag geschlossen; ebenso die Stadtbibliothek, alle Kindertagesstätten in Trägerschaft der Stadt Naunhof und der Schulhort. Es findet keine Notbetreuung statt.
Hintergrund: Seit 1994 haben die Beschäftigten in Naunhof keinen gültigen Tarifvertrag mehr. Die Gemeinde ist aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Bezahlt wird nur auf Grundlage einzelvertraglicher Regelungen. „Vielfach bleiben die Bezahlung und Arbeitsbedingungen hinter denen der übrigen Beschäftigten im öffentlichen Dienst zurück. Diese Situation ist in Deutschland nahezu einmalig. Der friedliche Weg zurück in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) wurde vom Stadtrat bislang verhindert. Statt einer Kompromisslösung wurde auf Eskalation gesetzt. Dies ist der Grund dafür, dass wir den Bürgermeister in Naunhof zu Tarifverhandlungen aufgefordert haben und unseren Forderungen ab sofort mehr Nachdruck verleihen.“ hieß es seitens der Gewerkschaft. Der dbb und die DVG Sachsen setzen sich für tarifvertragliche Lösungen und gleichwertige Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten der Stadt Naunhof ein. Die Bürgerinitiative Naunhof und die Naunhofer CDU hatten bereits signalisiert wenigstens die Erzieherinnen der kommunalen Kindereinrichtungen rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres in den Tarifvertrag des Sozial- und Erziehungsdienstes einzugruppieren allerdings hatte Bürgermeister Volker Zocher (parteilos) diesen Antrag mit dem Geichbehandlungsgrundsatz abgewiesen. Seitens der Gewerkschaft dbb hieß es schon im Februar: „Der dbb hat wiederholt versucht, den Konflikt um eine gerechte Bezahlung der Beschäftigten der Stadt Naunhof am Verhandlungstisch zu lösen. Dazu wurde der direkte Kontakt mit den Stadträten gesucht, die immer noch gegen ein faires und modernes Bezahlungssystem in Form des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) sind. Sämtliche Gesprächsangebote wurden in den Wind geschlagen.“