Wurzen. Kritik am Zustand des Wurzener Parkhauses übten Einwohner in der jüngsten Stadtratssitzung. Erneut war es zu Sachbeschädigungen an Fahrzeugen gekommen, die dort als Dauerparker eingemietet sind. Andere Anwohner machten aufmerksam, dass sich das Gebäude zum Abenteuerspielplatz entwickelt. Den Zustand des Hauses bessere das nicht, für die Jugendlichen sei es zudem gefährlich und das Verständnis vor allem der direkten Anwohner für die Situation schwinde zusehends. Oberbürgermeister Jörg Röglin versicherte, dass der Verwaltung die Fakten nicht fremd seien und das Parkhaus auch für das Stadthaus mittlerweile eine „Problemimmobilie“ sei. Er machte deutlich, dass die Verwaltung in den vergangenen Monaten sehr intensiv Lösungsvorschläge erarbeitete und dafür auch das Gespräch mit verschiedenen übergeordneten Institutionen gesucht habe. In der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses, am Mittwoch, 9. März 2016, werden die Ergebnisse den Stadträten vorgestellt und können zunächst in einer nichtöffentlichen Runde diskutiert werden. Dieser Sitzung wollte der Oberbürgermeister in seiner Antwort nicht vorgreifen. Fest stehe aber: „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben“ und „Für uns als Verwaltung ist es entscheidend, dass wir eine Lösung umsetzen, die verhindert, dass wir Fördermittel in Höhe von derzeit rund 700 000 Euro zurückzahlen müssen.“ Das Wurzener Parkhaus wurde Mitte der 1990er Jahre außerhalb des innerstädtischen Sanierungsgebietes gebaut. Gefördert wurde der Bau insgesamt mit 2,5 Millionen Euro. Grundlage dafür war die öffentliche Nutzung des Parkhauses. Die Akzeptanz in der Bevölkerung blieb stets unter den Erwartungen. Wiederholte Sachbeschädigungen, Einbrüche und Brandstiftung sorgten in den vergangenen Jahren dafür, dass das Negativ-Image des Parkhauses weiter wuchs.
Quelle: PM Stadt Wurzen