Colditz/Grimma/Berlin. Montag Nachmittag fuhr ein voll bepacktes Auto mit Berliner Kennzeichen im Innenhof des Colditzer Schlosses vor. Am Steuer: Hans-Jürgen Horn, der Präsident der Gesellschaft für Fotografie.
Im Laderaum: die „100 Bilder des Jahres 2017“. Oder besser gesagt – die ausgewählten 100 besten Bilder aus über 1.500 eingereichten Fotos von deutschlandweit 217 Teilnehmern. Damit macht der fotografische Dachverband sein Versprechen wahr und Schloss Colditz wird zum zweiten Mal und fortan regelmäßig Ausstellungsort dieser großen deutschen Fotoschau. Traditionell wird dieser Fotowettbewerb im März in der Bundeshauptstadt Berlin, wo auch der Sitz der Gesellschaft ist, mit einer großen Vernissage und Preisverleihung eröffnet. Danach gehen die 100 Ausstellungsbilder dann auf Deutschlandtour. Nach Wernigerode im Harz ist nun also Colditz in Sachsen eine weitere Station. Hier werden die Fotos bis zum 15. Oktober im Saalhaus des Schlosses im hinteren Innenhof zu besichtigen sein.
„Idee des Wettbewerbes, so Präsident Horn, „war ganz einfach alle Fotografierenden, egal ob Profis oder Amateure, ob Bayern, Berliner, Mecklenburger oder Sachsen, eine Gelegenheit zu geben – ihre besten Bilder des jeweils vorigen Jahres einzusenden und sich somit einem Wettbewerb zu stellen. Und das praktizieren wir nun schon 24 Jahre “ Alle Fotografien zeigen eine ungebrochene und fast grenzenlose Lust am Fotografieren. Und jeder Teilnehmer kann neben der Entscheidung der Jury auch noch auf einen Publikumspreis hoffen. Denn an allen Ausstellungsorten können die Besucher ihre Stimme abgeben.
Dass Schloss Colditz zu einem nunmehr festen Ausstellungsort geworden ist, kommt auch nicht von ungefähr. „Immerhin beteiligen sich die Mitglieder von unserem Kunst- und Fotoverein Grimma regelmäßig an dieser Fotoschau. Und immer auch erfolgreich: mit vielen Preisträgern und noch mehr Annahmen im Laufe der Jahre“, weiß Thomas Kube (im Foto mit Ausstellungskatalog), dessen Leiter und selbst mehrfacher Preisträger. So auch diesmal: Mit elf Fotos unter den besten 100 Bildern des Jahres 2017 sind die Muldentaler Fotografen bei dieser Bundesfotoschau vertreten. „Das allein ist aber kein Rekord für uns, denn wir haben es sogar schon einmal auf 14 Bilder gebracht. Allerdings hatten wir es noch nie geschafft, in einem Jahrgang gleich drei Preisträger zu stellen.“, betont Thomas Kube.
Genau dies ist beim aktuellen Wettbewerb aber der Fall: denn mit Andre‘ Heidner (Colditz) stammt der Hauptpreisträger genau so aus deren Reihen wie die beiden Sonderpreisträger Evelyn Zacharias (Colditz) und Gerhard Weber (Grimma). Für weitere zwei Annahmen sorgten Thomas Kube (Grimma) sowie Sylvia Jassmann (Grimma, Ulla Schäfer (Leipzig) und Hubertus Letzner (Grimma) mit jeweils einer Annahme. Ein weiterer Muldentaler ist als Preisträger bei der Fotoschau vertreten: der Colditzer Eberhard Jasinski, übrigens auch ein früheres Mitglieder vom Grimmaer Fotoverein.
Cornelia Hippe-Kasten, Geschäftsführerin der Gesellschaft Schloss Colditz und vor Ort fürs Museum und alle Kulturveranstaltungen verantwortlich, freut sich über die neuerliche Belebung des Saalhauses. „So eine deutschlandweite Fotoschau bewirbt schließlich auch unser Schloss und die Stadt. Dank der Sächsischen Burgen, Schlösser und Garten gGmbH dürfen wir die Räumlichkeiten ja für derlei Kunstausstellungen nutzen und haben es nun schon mehrfach überaus erfolgreich praktiziert. Dass gleich drei Preisträger der neuen Ausstellung direkt aus unserer Stadt kommen, ist da noch das Sahnehäubchen obendrauf“
Am kommenden Sonnabend, 22. September um 15 Uhr, wird 24. Deutsche Fotoschau „100 Bilder des Jahres 2017“ also auf Schloss Colditz eröffnet. Viele der Preisträger und Teilnehmer werden anwesend sein. Alle Besucher sind aufgerufen, ihren Favoriten für den Publikumspreis zu bestimmen.