Haushalt 2015: Grimma muss in Zukunft sparsamer sein – Schulen haben Priorität

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Grimma. Der erste Doppische Haushalt in der Geschichte der Großen Kreisstadt Grimma ist im November beschlossen worden. Im Jahr 2015 gab die Stadt Grimma nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro aus. Allein 16 Prozent der Aufwendungen machen die Abschreibungen aus, die seit der Einführung der Doppik ausgewiesen werden müssen. Diesen vorgehaltenen Wert auf der Ausgabenliste muss die Kommune erst einmal erwirtschaften, um für Instandhaltungen oder Ersatzinvestitionen gerüstet zu sein. Für Städte und Gemeinden eine große Herausforderung. Summa summarum deckten die Erträge von rund 43 Millionen Euro nicht den Aufwand. „Grund dafür sind die wesentlichen Verschiebungen von Ausgaben aus dem Vermögenshaushalt in den Verwaltungshaushalt, rund ca. 1,3 Millionen Euro weniger Schlüsselzuweisungen durch den Freistaat und die Steigerung der Personalkosten“, erklärte Grit Naujoks, Amtsleiterin für Finanzen. Trotz Defizit blickt man optimistisch in die Zukunft. Aus Steuern und Schlüsselzuweisungen flossen 2015 rund 37 Prozent der Einnahmen in den Haushalt ein.

Im Finanzhaushalt stehen Einzahlungen von 56 Millionen Euro Auszahlungen für die Tilgung von Krediten, Finanzierung von Investitionen und Zahlungen für die Verwaltungstätigkeit in Höhe von 65 Millionen Euro gegenüber. In den nächsten Jahren wird zwar gespart, doch die Zeit bleibt nicht stehen. Etliche Investitionen werden auf den Weg gebracht. Von Vorteil, ganz besonders auch für die ländlichen Gemeinden, ist die Bereitstellung von europäischen Fördermitteln aus dem sogenannten LEADER-Programm, welches neben der privaten Förderung auch zahlreichen kommunalen Straßenbaumaßnahmen zu Gute kommt. Priorität im Investitionsprogramm haben unter anderem der Neubau der Feuerwehr Großbardau, der Neubau der Oberschule Böhlen, die Fertigstellung des „Alten Seminars“ oder die Sanierung der ehemaligen Grundschule am Schwanenteich. Neben den zahlreich geplanten Investitionen wird der Schuldenabbau aktiv vorangetrieben. Nach Angaben der Stadtverwaltung beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung derzeit rund 560 Euro, 250 Euro weniger als noch im Jahr 2010. Bis 2018 sollen die Schulden unter die 13-Millionen-Marke sinken. Pro Einwohner wären das 430 Euro.

Quelle: Stadt Grimma