Unentschieden gegen Zwenkau

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Foto: pixabay

Grimma. Sachsenligist FC Grimma tritt weiter auf der Stelle. Eine Woche nach der 1:2 (1:2)-Niederlage bei Schlusslicht Lipsia Eutritzsch kam die Elf von Trainer Daniel Wohllebe daheim gegen den ebenfalls um den Klassenerhalt kรคmpfenden VfB Zwenkau nicht รผber ein torloses 0:0-Unentschieden hinaus und kann sich damit wohl so langsam aus dem Titelrennen verabschieden.

Wie bereits am vergangenen Wochenende schafften es die Muldestรคdter auch diesmal nicht, ihr durchaus vorhandenes Potenzial abzurufen. Erneut tat man sich gegen einen รคuรŸerst kompakt agierenden Gegner extrem schwer, weil es wiederum an dem nรถtigen Tempo und einem gewissen Spielwitz fehlte. Erst in den letzten 15 Minuten wurden die Gastgeber zwingender in ihrem Spiel, doch genรผgte dies letztlich nicht um die drei Punkte an der Mulde zu behalten. Zwenkau versteckte sich รผber die gesamten 90 Minuten keineswegs, agierte รคuรŸerst kompakt und verdiente sich das Unentschieden im Kampf um den Klassenerhalt durchaus. Fรผr die Grimmaer gilt es nun, am kommenden Samstag um 15.00 Uhr beim VfL Pirna-Copitz wieder in die Erfolgsspur zu kommen.

Von Beginn an war den Platzherren eine gewisse Verunsicherung anzusehen. Die letztwรถchige Niederlage in Eutritzsch spukte bei einigen Akteuren wohl noch im Kopf herum, man agierte zunรคchst total verkrampft. Fehlpรคsse รผber Fehlpรคsse sowie eine Reihe von Unzulรคnglichkeiten prรคgten zunรคchst das Spiel der Muldestรคdter. AuรŸer einem Schuss von Rico Engler, der aus der Drehung knapp den Kasten verfehlte (8.), erzeugte man kaum Torgefahr. Der Gast aus Zwenkau, mit dem ehemaligen Grimmaer Reserve-Trainer Walid Malkawi an der Seitenlinie, spielte von Beginn an munter mit. Nach einem Eckball von Jahr holte Robert Schabram einen Kopfball von Baierlein in hรถchster Not von der eigenen Torlinie (4.), nach gutem Zusammenspiel mit Al Abri strich ein Schuss von Jahr knapp รผber den Querbalken (19.). Insgesamt spielte sich das Geschehen hauptsรคchlich zwischen den Strafrรคumen ab, da beide Defensivreihen dominierten. Wie schon in Eutritzsch war im Grimmaer Spiel viel zu wenig Bewegung vorhanden, von spielerischen Ideen ganz zu schweigen. Zwenkau verengte immer wieder geschickt die Rรคume und hatte keine Schwierigkeiten die hohen und weiten Grimmaer Bรคlle zu verteidigen. Einzig Michel Schwarz bedrohte mit einem Distanzschuss den VfB-Kasten, doch nach guter Ablage von Mirko Jentzsch fehlte hier doch ein gewisses Stรผck (38.).

Auch im zweiten Durchgang sollte sich am Grimmaer Spiel zunรคchst recht wenig รคndern. Das Tempo war weiterhin hรถchst รผberschaubar, so dass sich die Gรคste in der Defensive immer wieder formieren konnten. Doch versuchten die Rand-Leipziger auch offensiv Akzente zu setzen. Sehr gut von Al Abri in Szene gesetzt, marschierte Arteaga Merchan von halblinks allein aufs Grimmaer Tor, doch behielt der rechtzeitig den Winkel verkรผrzende FC-Schlussmann Jan Evers kรผhlen Kopf (46.). Knapp 20 Minuten spรคter versuchte sich Al Abri aus spitzem Winkel, doch lieรŸ sich Evers abermals nicht รผberraschen (65.). Den Gastgebern konnte zwar der Wille generell nicht abgesprochen werden, doch richtig zwingend wurden die Wohllebe-Schรผtzlinge kaum. Am gefรคhrlichsten wurde es nach einem FreistoรŸ von Christoph Jackisch, welcher OelรŸner im Zwenkauer Tor zur Flugparade zwang (56.). Ansonsten blieben die Einheimischen im Offensivspiel weit hinter ihren eigenen Mรถglichkeiten, ohne jegliches Tempo war die Hintermannschaft der Gรคste nicht auseinanderzuhebeln. Geschickt verteidigte Zwenkau dieses Unentschieden, den Gastgebern rannte mittlerweile etwas die Zeit davon. Erst in der Schlussviertelstunde legten die Platzherren endlich eine Kohle drauf. Die Gรคste wurden nun mehr und mehr in die eigene Hรคlfte eingeschnรผrt, wobei man aus den Feldvorteilen fortan endlich auch einmal gefรคhrlich wurde.

So rutschte ein Eckball von Jackisch bis auf den zweiten Pfosten durch, doch machte OelรŸner nach einem Versuch von Schwarz rechtzeitig das kurze Eck dicht (82.). Auf einmal ging ein Ruck durch die Grimmaer Mannschaft, warum dies erst jetzt geschah, bleibt das Geheimnis der Truppe. Nach einer Eingabe des eingewechselten Marcel Fricke hatten viele der Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch reagierte OelรŸner nach Jackischs Direktabnahme grandios und verhinderte damit den Zwenkauer Rรผckstand (88.). In der Endphase drรผckten die Muldestรคdter mit Mann und Maus, die Rand-Leipziger waren fortan nur noch auf die Sicherung des Ergebnisses bedacht. Und trotzdem hatten die Einheimischen in der Nachspielzeit sogar die Mรถglichkeit auf den Siegtreffer. Nach einem Engler-FreistoรŸ hรคtte Jentzsch um ein Haar vom zรถgerlichen Eingreifen OelรŸnerโ€™s profitiert, doch kรถpfte er die Kugel Zentimeter รผber den Querbalken (90.+2). Auch die Brechstange gegen Ende half den Grimmaern letztlich nicht mehr, nach Abpfiff von Schiedsrichter Markowitz (Zwickau) jubelten einzig die Zwenkauer รผber den einen Punkt. Fรผr die Gastgeber ist dieser eine Zรคhler daheim natรผrlich viel zu wenig, doch wer erst in der Schlussviertelstunde anfรคngt FuรŸball zu spielen, braucht sich letztlich nicht wundern, wenn es letztlich nicht mehr als ein Unentschieden wird.

FC Grimma โ€“ VfB Zwenkau 02ย  0:0
Grimma: Evers โ€“ Schabram, Schlรผter (ab 89. Diaby), Dietrich, Ziffert โ€“ Schwarz, Brand โ€“ Jackisch, Engler, Markus (ab 57. Fricke) โ€“ Jentzsch โ€“ Trainer: Wohllebe
Zwenkau: OelรŸner โ€“ Schaffranke, F. Knezovic, Baierlein, Genzel (ab 25. Hinz) โ€“ GlรครŸer, Jahr โ€“ Olbricht, Schlesinger, Arteaga Merchan (ab 90.+1 F. Wieser) โ€“ Al Abri (ab 65. Justin) โ€“ Trainer: Malkawi
Schiedsrichter: Markowitz (Zwickau) โ€“ Schiedsrichter-Assistenten: Haubner (Meerane), Ordon (Heinrichsort/Rรถdlitz) โ€“ Gelbe Karten: Arteaga Merchan (Zwenkau โ€“ Foulspiel โ€“ 55.), GlรครŸer (Zwenkau โ€“ Foulspiel โ€“ 80.), Hinz (Zwenkau โ€“ Foulspiel โ€“ 90.+4) โ€“ Reservebรคnke: Birkigt (Tor), Theinert โ€“ Calov (Tor), Rosta โ€“ Zuschauer: 108 im Stadion der Freundschaft zu Grimma