Wurzen. Er kommt eigens aus Hamburg nach Wurzen, um endlich die Geburtsstätte des von ihm hochverehrten und viel gespielten Joachim Ringelnatz kennenzulernen.
Bernhard Weber gibt in seiner Heimatstadt ganz häufig den Interpreten des Hans Gustav Bötticher, dessen nicht nur literarische Jugendstreiche in Hamburg unvergessen sind, der Stadt, von der aus Ringelnatz etliche Seereisen antrat.
Mit dem Aussehen eines Seebären und der geschulten Stimme eines langjährigen Schauspielers hat Weber sich für sein Programm zum Jahresbeginn „Lerne lachen ohne zu weinen“ natürlich Ringelnatz ausgesucht. Er mimt den Kuttel Daddeldu und greift auch in die eher melancholischen Texte des verehrten Künstlers, mixt eine Prise Kästner und ein Quäntchen Tucholsky in die literarische Offerte.
Bernhard Weber lebt seine Stücke. Er setzt seine Stimmgewalt so ein, wie es das Stück bedarf: Wüst, laut, aber auch sehr leise, geradezu zärtlich. Um die Intensität seiner Stimme einzufangen, braucht es mehr als ein Wort. Wer sich auf ihn und seine große Vortragskunst einlässt, erlebt einen ganz besonderen Abend mit zum Leben erweckter Literatur.
„Ich bin überglücklich, mit diesem Programm ins Geburtshaus von Ringelnatz zu kommen“ sagt Weber, der die Ringelnatzstadt bereits vor einiger Zeit besucht hat und das Haus damals verschlossen vorfand.
Der Ringelnatzverein startet mit dem literarischen Jahresauftakt wieder seine beliebte Reihe „Freitags im Crostigall 14“. Am 12. Januar 2018, 19 Uhr, ist der Hamburger Mime hier zu erleben. Kartenreservierungen sind bei der Tourist-Information Wurzen möglich unter 03425/926000