Bunt gestaltetes Küchenbüfett erinnert an gemeinsame Zeit in Brandis

0
959

Brandis. Eine Woche war rum wie nichts: Die israelischen Austausch-Schüler aus Lehavim sind gestern Abend von Berlin Schönefeld wieder nach Hause geflogen. Im Gepäck eine Menge Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse mit ihren deutschen Freunden und deren Familien.

„Die Teilnehmer haben vor allem die Zeit genossen, in denen sie zusammen waren und die Kultur der anderen kennenlernen konnten“, sagt Andreas Rauhut, Mitorganisator des Austauschs vom Flexiblen Jugendmanagement des Landkreises Leipzig. In den Winterferien waren 12 deutsche Schülerinnen und Schüler aus Brandis und Umgebung mit ihren Begleitern zu Besuch in Israel. Beim Gegenbesuch in Brandis war das Programm der einen Woche voll mit Abwechslung, Spaß und auch ernsten Themen. So besuchten die Schüler die Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen, eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald. Ein riesiger Stollen, in dem mehr als 60.000 Zwangsarbeiter, darunter auch viele jüdische Menschen, bei nur acht Grad Celsius V 1-Raketen für die deutsche Rüstungsindustrie bauen mussten. Monatelang sahen sie kein Tageslicht. Jeder dritte von ihnen starb. Auf die Spuren jüdischen Lebens begaben sich die Schüler und deren Begleiter bei einer Stadtbesichtigung in Leipzig. Der Frage, ob es vielleicht in den Brandiser Gastfamilien jüdische Wurzeln gibt, wollen die Veranstalter vielleicht in einem anschließenden Projekt nachgehen. „Das ist eine gute Idee, um das Thema auch nach dem Jugendaustausch im Gespräch zu halten“, findet Ulrike Läbe vom Flexiblen Jugendmanagement. Aber es standen auch gemeinsame Aktionen auf dem Programm, die Kreativität und Geschick verlangten. „Am Westbruch am Kohlenberg mussten die Schüler, aufgeteilt in zwei Teams, je ein Floß bauen. Bei einem Wettrennen wurde deren Haltbarkeit dann gleich getestet“, erzählt Rauhut. Einen Sieger gab es nicht – nur der Teamgeist zählte. Beeindruckend für die israelischen Gäste aus Lehavim, einer Stadt in der nördlichen Wüste Negev, waren vor allem der Wald, die Bäume und der Steinbruch – diese Art von Natur kannten sie bisher nicht. Künstlerisch ließen sich die Teilnehmer an einem alten Kuchenbüfett aus. Angeleitet von dem seit mehr als vier Jahren in Leipzig lebenden israelischen Künstler Renan Ran Harari, ließen die Schüler ihrer Fantasie freien Lauf. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit kann derzeit im Foyer des Brandiser Rathauses angesehen werden. Zum Abschluss des Besuches gab es vor dem Abflug in Berlin noch eine abendliche Bootstour auf der Spree, eine Stadtrundfahrt und Zeit, shoppen zu gehen. Das Fazit der beiden Reisen in jeweils andere Kulturen: „Wir wollen uns auf jeden Fall wieder sehen.“ „Ich freue mich über den Besuch aus Israel. Die deutschen Jugendlichen haben dort in den Winterferien ereignisreiche Tage erlebt. Das war in der einen Woche hier nicht anders“, ist Bürgermeister Arno Jesse überzeugt. Andere Menschen und Kulturen kennenzulernen, bereichere das Leben. „Und vielleicht wächst ja die eine oder andere Freundschaft daraus – auch zwischen den Städten Lehavim und Brandis“, hofft das Stadtoberhaupt.

 

Quelle: PM Stadt Brandis