Frohburg. Eine nicht alltägliche Putzaktion hat es jetzt am Wasserwerk Elbisbach (Frohburg) gegeben.
Der rund 100 Meter tiefe Brunnen wurde gereinigt. Eine lange geplante und ziemlich aufwändige Aktion, die dazu beitragen soll, dass auch in Zukunft die optimale Rohwasser-Menge aus der Tiefe gefördert werden kann. Eine wichtige Voraussetzung, dass die Kunden des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain (VVGG) jederzeit zuverlässig mit Trinkwasser beliefert werden können.
1972, weiß Falk Heinig, wurde der Brunnen in unmittelbarer Nähe des Wasserwerks Elbisbach gebohrt. Seither ist er ununterbrochen in Betrieb und kann bis zu 40 Kubikmeter Rohwasser in der Stunde fördern. Zuletzt war dieser Wert um nahezu ein Drittel zurückgegangen, wie Messungen ergeben hatten.
„Mit der Zeit geht die Förderleistung zurück, weil das Brunnenrohr verockert. Eisen und Mangan setzen sich in den Filterschlitzen fest – und damit kommt oben automatisch weniger Wasser an“, erläutert der Technologe bei Veolia, dem langjährigen Betriebsführer des VVGG. Deshalb seien Putzaktionen wie diese in größeren Abständen auch unerlässlich, um wieder mehr Pumpenleistung zu erzielen.
Die Mitarbeiter der Bohrgesellschaft Roßla mbH haben sich nun um den Brunnen gekümmert und ihn für die nächsten Jahre ertüchtigt. Im Vorfeld, berichtet Falk Heinig, habe es eine Kamerabefahrung gegeben, um sich ein genaues Bild vom Zustand der Anlage zu machen. Damit wurde die Basis für den späteren Vorher-Nachher-Vergleich geschaffen.
Am Kran wurden sowohl das Brunnenrohr als auch die Unterwasserpumpe nach oben gezogen. Dann begann die eigentliche Arbeit – etwas, das im laufenden Betrieb nicht möglich sei, betont der Veolia-Fachmann. Mit einer riesigen Flaschenbürste und einem Hochdruckreiniger rückte man den über die Jahre entstandenen Ablagerungen in den Filterschlitzen und an den Innenwänden des Brunnenrohres zu Leibe.
Das Wasserwerk war in dieser Zeit außer Betrieb, aber die Versorgung der Verbandskunden konnte dank eines Ringschlusses über das Wasserwerk Grimma gewährleistet werden. „Gerade im Winter ist das kein Problem und funktioniert reibungslos“, sagt Falk Heinig. Im Sommer hingegen sei das undenkbar. Denn das Wasserwerk Elbisbach spiele dann – bei deutlich höheren Abnahmen – eine wichtige Rolle in der Versorgungskonzeption des Verbandes, vor allem für die Trinkwasserversorgung der Stadt Geithain.
Am Ende der mehrtägigen Putzaktion gab es erneut eine Kamerabefahrung. Und es wurde so lange Rohwasser nach oben gepumpt, bis es wieder klar war und in diesem Zustand im benachbarten Wasserwerk Elbisbach zu Trinkwasser aufbereitet werden kann. Wie neu, meint Falk Heinig, dürfte der Tiefbrunnen auch nach dieser Aktion zwar nicht sein, dafür sei er einfach zu alt. Doch durch gute Pflege könne man die Funktionstüchtigkeit der Anlage – in diesem Fall mit dem Fokus auf die Förderleistung – auf hohem Niveau erhalten.










