ver.di informiert: Kein Streik im Regionalbusverkehr

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Haltestelle für einen Bus
Haltestelle für einen Bus Foto: pixabay

Landkreis Leipzig. Am Dienstag, 11.11. veröffentlichte Regionalbus Leipzig die Information, dass in der kommenden Woche mit Warnstreiks zu rechnen ist. Dem widerspricht nun die Gewerkschaft.

Hierbei handelt es sich laut Gewerkschaft um eine Fehlinformation des Unternehmens. „Nicht der Arbeitgeber, sondern die Verhandlungskommission der Gewerkschaft entscheidet über Streiks. Deswegen waren wir sehr überrascht über die Ankündigung. Trotz der zähen Verhandlungen sind wir nach wie vor für konstruktive Gespräche bereit. Sollte es bei dem geplanten Verhandlungstermin am 20.11. erneut keine Fortschritte geben, werden wir über mögliche Arbeitskämpfe beraten“, erklärt Robert Braun, ver.di Verhandlungsführer.

„Die Meldung des Unternehmens verstärkt den Unmut bei den Fahrgästen und Kollegen und verschärft den Konflikt um die Arbeitsbedingungen im Regionalbusverkehr. Das ist nicht im Sinne der Arbeitnehmerschaft. Es braucht keine Stimmungsmache, sondern endlich ernsthafte Schritte für Entlastung“ sagt Lars Bertelmann aus der Tarifkommission.

In der aktuellen Verhandlungsrunde mit dem Landesverband der sächsischen Verkehrsunternehmen (LSV) gehe es um den Manteltarifvertrag, also um alle Themen rund um Urlaub, Zulagen, Zuschlägen, Arbeitszeiten und Ruhezeiten. Die Beschäftigten fordern demzufolge gesündere Arbeitsbedingungen, Entlastung und bessere Ausgleiche für Schichtarbeit und geteilte Dienste. Zum LSV gehören Regionalbus Leipzig, Nordsachsen Mobil aus dem Leipziger Umland sowie SATRA, Müller Bus und Taeter Tours aus dem Dresdener Umland.

„Die drei Verhandlungsrunden verliefen ergebnislos. Nach wie vor bewegen sich die Arbeitgeber kaum und haben es bis heute nicht geschafft, ernsthaft auf die Forderungen nach Entlastung bei den Arbeitsbedingungen einzugehen.“, sagt Robert Braun, ver.di-Verhandlungsführer.

Offensichtlich werden die Unternehmen von der Politik allein gelassen. Zwar wird die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs für das Leben in der Region betont – aber das nötige Geld dafür und für gute Arbeitsbedingungen will niemand in die Hand nehmen. Wir brauchen einen vernünftig ausfinanzierten ÖPNV – Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Beschäftigten können nicht die Lösung sein“, ergänzt Lou Hauser, ver.di Gewerkschaftssekretär.

„Ob die Unternehmen keine vernünftigen Angebote unterbreiten können oder unterbreiten wollen, ist für die Beschäftigten schlicht unerheblich. Bei allem Wissen um die Lage der Betriebe: Verständnis allein halten die Beschäftigten nicht gesund und sorgen für keine Entlastung. Und dass, obwohl die Arbeitsbelastung und das Fahrgastaufkommen überall deutlich gestiegen sind“, erläutert Robert Braun. Damit wird es kommende Woche vorerst keine Streiks geben.