Landkreis Leipzig. Die Gewerkschaften rufen zu Streiks auf!
Nachdem laut Gewerkschaften auch in der zweiten Verhandlungsrunde von Seiten der Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt worden sein soll, erhรถhen ver.di und GEW den Druck kurz vor der dritten Verhandlungsrunde.
Gemeinsam rufen die Gewerkschaften nun mit einer Pressemitteilung die Erzieherinnen und Erzieher aus kommunalen Kitas, Horten und weiteren Einrichtungen zum Streik am 07. Mรคrz auf. โUnter den aktuellen Bedingungen ist gute Bildung und Erziehung kaum mรถglich. Hohe Belastung und Krankenstรคnde sind die Folge.โ, รคuรert sich Juliane Fiebig, Krippenerzieherin beim Stรคdtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe. โWir brauchen dringen Entlastung und einen Tarifabschluss, der unsere Arbeit wertschรคtzt. Gerade weil wir die Arbeit mit den Kindern lieben, streiken wir fรผr bessere Bedingungen.โ
Auch eine Elternvernetzung des Bรผndnisses โLeipzig steht Zusammenโ werde am Freitag hunderte Unterstรผtzungspostkarten an die Streikenden sowie an die zustรคndigen Parteibรผros รผbergeben. Dazu Fritz Rudolf, Vater aus Leipzig: โUnsere Interessen als Eltern und die der Erzieher*innen sind die gleichen: Wir wollen, dass unsere Kinder gut versorgt sind und beschรผtzt groร werden kรถnnen. Das geht aber nur, wenn das Personal in den Kitas nicht รผberlastet ist, der Personalschlรผssel verbessert wird und die Bezahlung stimmt. Deshalb unterstรผtzen wir als Eltern den Streik der Erzieher*innen fรผr bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlungโ.
Doch nicht nur in den Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes werde es zu Arbeitsniederlegungen kommen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ruft darรผber hinaus auch alle anderen Tarifbeschรคftigten, Auszubildenen, Dualstudierende und Praktikantinnen und Praktikanten in allen Einrichtungen und Dienststellen in der Stadt Leipzig und in den umliegenden Kommunen in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen zum Ausstand auf. Auch Bundesbehรถrden werden demzufolge betroffen sein.
โUns bei der letzten Verhandlungsrunde lapidar mitzuteilen, dass sich der kommunale Arbeitgeberverband Sachsen nur eine Nullrunde bei einer Laufzeit von 3 Jahren vorstellen kann, ist eine bodenlose Frechheit und sorgt, vorsichtig ausgedrรผckt, auch bei den Beschรคftigten fรผr Kopfschรผttelnโ, so Sebastian Viecenz, ver.di Bezirksgeschรคftsfรผhrer in Leipzig-Nordsachsen.
Zu befรผrchten sei laut Gewerkschaften, dass auch in der dritten und eigentlich letzten Verhandlungsrunde die Arbeitgebervertreter mauern und erneut kein Angebot vorlegen. Daher wird nun der Druck erhรถht. „Am Vortag des Internationalen Frauentags werden wir vor allem unsere Kolleginnen wรผrdigen. Sie halten in den Einrichtungen und Dienststellen den Laden am Laufen. Tรคtigkeitsfelder, in denen mehrheitlich Frauen beschรคftigt sind, werden trotz vergleichbarem Qualifikationsniveau schlechter bezahlt als Berufe, in denen seit jeher mehrheitlich Mรคnner beschรคftigt sind. Das betrifft viele Bereiche im รถffentlichen Dienst.“
รber den Umstand dass die meisten Kommunen und Landkreise mit klammen Kassen zu kรคmpfen haben, darรผber verlieren die Gewerkschaften in ihrem Pressestatement allerdings kein Wort.