Grimma. Die Fotografen vom Kunst und Fotoverein Grimma haben ihren Worten Taten folgen lassen. Die im letzten Sommer angekĂĽndigte Attraktion fĂĽr die Klosterkirche in Grimma ist Wirklichkeit geworden. Am WestflĂĽgel ĂĽber der ehemaligen Empore der Kirche schwebt jetzt eine kĂĽnstlerische Lichtinstallation. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Arbeitskreises Fotografie innerhalb des Kunst und Fotovereins Grimma haben die Fotoschaffenden zum Thema „Grimma und die Hochwasserfluten“ in Form einer Mosaikfotografie ein ĂĽberdimensional groĂźes Leuchtbild anfertigen lassen. 1035 Porträtfotos wurden dafĂĽr verwendet, 760 verschiedene Fotos standen zur Auswahl.
Damit ist klar, dass sich manch Abgebildeter mehrfach in dem Mosaikbild wiederfindet. Das Bild, auf dem die durch die Jahrhundertflut 2002 zerstörte PöppelmannbrĂĽcke und das Gymnasium St. Augustin zu sehen sind, besteht ĂĽberwiegend aus Fotos von Fluthelfern aller Art. Die 7,5 Meter breite und fĂĽnf Meter hohe Lichtinstallation auf LED-Basis wurde von der Grimmaer Werbeagentur ts-design um Inhaber Thomas Schmidt produziert. Etwa 450 Kilogramm ist die Konstruktion schwer. 2.500 Doppel-LEDs sorgen fĂĽr die nötige Hintergrundbeleuchtung des Motivs. „Von Weitem erkennt man auf dem Foto die PöppelmannbrĂĽcke und das Gymnasium St. Augustin, wenn man das Bild näher betrachtet, sieht man die vielen Helfer, die während der Flut im Einsatz waren“, erläuterte der Vereinsvorsitzende Henry BĂĽchler.
Bereits im vorigen Jahr hatte der Fotoverein sein Anliegen an die Sparkassenstiftung herangetragen. „Zu unserem runden 50. Jubiläum sollte etwas Nachhaltiges und Dauerhaftes geschaffen werden“, bekräftigte Thomas Kube, seit nunmehr ĂĽber zehn Jahren der kĂĽnstlerischer Leiter des Arbeitskreises Fotografie. „Eigentlich wollten wir schon viel weiter sein. Doch fĂĽr unsere Lichtinstallation in dem denkmalgeschĂĽtzten Gebäude benötigten wir zahlreiche Genehmigungen“, resĂĽmierte Dieter Koch, der Schatzmeister des Vereins. So musste die Untere Denkmalbehörde dem Projekt zustimmen und es bedurfte einer Baugenehmigung durch die Stadtverwaltung, da die Installation in einem öffentlichen Raum angebracht werde. Ohne die Kunst- und Kulturstiftung der Sparkasse Muldental wäre das ganze Vorhaben ohnehin niemals finanzierbar gewesen. Mit knapp 15.500 Euro haben sie das „leuchtende Kunstwerk“ ĂĽberhaupt erst möglich gemacht. Die Stiftung fördert vor allem Projekte, die der breiten Ă–ffentlichkeit zugänglich sind. Das ist in der Klosterkirche Grimma gegeben, da zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und regelmäßige StadtfĂĽhrungen Leben in das frĂĽhere Gotteshaus bringen.
„Wir sind davon ĂĽberzeugt, dass durch die neue Installation auch Grimmaer BĂĽrger in die Klosterkirche kommen, die diese bisher noch nicht betreten haben“, meinte Frank Sadlowski vom Kulturbetrieb der Stadt Grimma. „Auf den vielen Porträtfotos, die weitestgehend aus der Nähe gut zu erkennen sind, wurden Helfer von Feuerwehren, Polizei, Technischem Hilfswerk, Wasserwacht, DRK, Diakonie sowie dem ASB abgelichtet. Allesamt Menschen, die 2002 und 2013 geholfen haben, die Schäden der Flut zu beseitigen. Die abgebildeten Personen sollen stellvertretend fĂĽr die vielen weiteren freiwilligen Helfer stehen.
Offiziell wird die Lichtwand mit der Saisoneröffnung 2015 in der Klosterkirche eingeweiht, wer aber jetzt schon neugierig ist, kann sie bei einer Stadtführung unter die Lupe nehmen.
Quelle: Stadt Grimma
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