Grimma. Das Team des Diakonie- Altenpflegeheims „Hedwig Bergsträßer“ hat internationale Verstärkung bekommen: Johanna Bruckner, Krankenschwester- Schülerin aus Frankreich absolvierte in Grimma ein Praktikum.
Ihr wichtigstes Utensil: Ein Wörterbuch, immer griffbereit in der Kitteltasche. Zur Not halfen auch ein bisschen Englisch, Hände und Füße. Erschwerend hinzu kam die „Zweisprachigkeit“ in der Region: „Wenn die Leute deutsch reden, verstehe ich das ja ganz gut“, sagte sie, „aber sächsisch ist echt schwer“. Doch es wurde immer besser. Im Team ist sie ganz schnell warm geworden und gehört inzwischen richtig mit dazu. Heimleiterin Antje Huth und ihre Mitarbeiter haben sie gleich zu Beginn mit zum Bowlen genommen. Schnell war das Eis gebrochen. „Ich fühle mich hier sehr wohl, es ist ein super Team“, sagte die 26-jährige, wenngleich sie natürlich ihre kleine Tochter, Freunde und Familie etwas vermisste – und das gute französische Essen mit Wein, Baguette und Käse. In ihrer Heimat besucht Johanna Bruckner eine Krankenschwesternschule in Grimmas Partnerstadt Bron. Hier wurde 2013 am Rande einer Jubiläumsveranstaltung die Idee für einen Praktikanten-Austausch geboren, mitinitiiert von der Grimmaer Französisch-Lehrerin Christine Stephan. Zurück in Deutschland suchte sie in Pflegeeinrichtungen Partner und fand bei Diakonie und Caritas offene Türen. Grimma gefiel Johanna Bruckner sehr, vor allem die ruhige, beschauliche Atmosphäre. „Ich war richtig neugierig auf die ehemalige DDR“, sagte sie. Ihr Eindruck vom Altenpflegeheim „Hedwig Bergsträßer“: Hier gibt es mehr Verständnis und Zeit für die Bewohner. Positiv angetan war sie auch von der Hygiene, von der Dienstkleidung für alle, den allgegenwärtigen Handschuhen und anderem mehr. So empfand sie das Praktikum in vielerlei Hinsicht als Bereicherung. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Auch die Senioren freuten sich über die freundliche Französin. „Johanna ist so wissbegierig und liebevoll“, lobte Bewohnerin Edeltraud Scheller, die mit ihr gern auch mal Artikel und andere Hürden der deutschen Grammatik übte. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, sagte Antje Huth.
Quelle: PM Stadt Grimma