Grimma. Lange Gesichter bei den ESA Grimma Volleys, am Sonntag-Spätnachmittag.
Nach langem kräftezerrenden 5-Satz-Match gegen die TG Bad Soden, stehen die Grimmaer Volleys mit fast leeren Händen da. Die Gäste aus dem Main-Taunus-Kreis gewannen das hochklassige Zweitliga-Spiel knapp mit 3:2.
Das Spiel begann nach den Vorstellungen der wiederum 359 Zuschauern in der Grimmaer Muldentalhalle ideal für die Gastgeberinnen, druckvolle Aufschläge, gute Annahme, eine sehr starke Michele Hofmann als Mittelblockerin und einem klaren Satzgewinn mit 25:18. Gleiches Spieltempo und –geschehen im 2. Satz des Spiels, Grimma dominierte den Satz und führte bis zum Spielstand von 22:15, als die TG Bad Soden, den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte, den Satz noch drehte und mit 26:24 gewann! Was war da plötzlich los, waren manche Spielerinnen sich des Erfolges schon zu sicher, oder waren die Gäste aus Hessen, die bisher noch kein Spiel in diesem Jahr gewinnen konnten, plötzlich erwacht? Scheinbar steckte den Mädels von Coach Steffen Pfeifer, das 5-Satz Match des Vorabends in Dresden, welches sie auch noch 3:2 verloren hatten, zu sehr in den Knochen und sie verschliefen einfach den Spielbeginn. Denn aber dem 3.Satz änderte sich das komplett, Bad Soden bestimmte nach der 1.techn.Auszeit, bis dahin führte Grimma noch, den 3.Satz.
Durch diverse Wechsel auf verschiedenen Positonen, haucht Pfeifer seinen Mädels frischen Wind ein und Grimma hatte das Nachsehen und verlor Satz Nr.3 mit 25:22. Da half auch nicht das Comeback von Diana Ceschia, welche ihr erstes Spiel des Jahres 2023 bestritt, zu viele Spielerinnen war scheinbar zu überrascht, vom hessischen Spielwitz und der Cleverness der Gäste oder beschäftigten sich zu sehr mit den Fehlentscheidungen des Schiedsrichter Gespanns. Coach Munari fand wahrscheinlich vor dem 4.Satz nochmal die richtigen Worte und kitzelte eine Trotzreaktion aus seinen ESA Volleys. Tolle Spielzüge und Ballwechsel und eine immer wieder präsente Routinierin Diana Ceschia welche mit all ihrer Erfahrung das junge Grimmaer Team zum Satzsieg, den Lina Lieb mit dem Satzball zum 25:15 abschloss, führte bestimmten diesen Satz.
Wieder hieß es TIE-BREAK, wieder über die volle Distanz, das zerrt an der Physis und Psyche aller Akteure auf dem Spielfeld und wahrscheinlich, waren beide Faktoren auf der Seite der Gäste, intensiver und ausgeprägter. In einem sehr knappen und engen 5.Satz hatten die Grimmaerinnen das Nachsehen, denn den sich bietenden Matchball gaben sie beim Stand von 14:13 aus den Händen und Bad Soden gewann letztendlich mit 18:16 den Satz und das Spiel. Zu den wertvollsten Spielerinnen wurde bei den Gästen Marie-Christin Werner mit der Gold- und bei Grimma Michele Hofmann mit der Silbermedaille geehrt. Jetzt heißt es fürs Grimmaer Trainer-Team, Aufbauarbeit leisten und die Köpfe der Spielerinnen frei bekommen, denn am nächsten Sonntag geht es schon weiter mit dem nächsten Kracherspiel, denn da müssen die Volleys zum aktuellen Tabellenzweiten, den TV Altdorf.