Sachsen. „Schaut man sich die in Sachsen erfassten Erträge an, liegen die Getreideerträge knapp unter dem mehrjährigen Ertragsdurchschnitt. Mit der Qualität kann Sachsen zufrieden sein“, das sagte Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt am Samstag bei der Vorstellung der vorläufigen Ernteergebnisse auf dem Sächsischen Landeserntedankfest.
Die sächsischen Landwirte haben in diesem Jahr auf 360 000 Hektar Getreide angebaut. Der durchschnittliche Hektarertrag aller Getreidearten (ohne Mais) liegt bei 69,3 Dezitonnen pro Hektar. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr (75,0 Dezitonnen pro Hektar).
Die Wintergerste ist mit einen Ertrag von 73,2 Dezitonnen pro Hektar am besten mit den Witterungsbedingungen zurechtgekommen, der Ertrag liegt hier sogar leicht über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Der durchschnittliche Winterweizenertrag liegt dagegen bei 75,1 Dezitonnen pro Hektar. Das liegt unter der sehr guten Ernte des Vorjahres (81,2 Dezitonnen pro Hektar) und leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre (75,9). Auch Roggen, Triticale und Hafer erreichen sowohl den Wert des Vorjahres als auch den mehrjährigen Ertragsdurchschnitt nicht.
Enttäuschend ist der Ertrag beim Winterraps. Wurden in den vergangenen Jahren durchschnittlich 37,9 Dezitonnen pro Hektar geerntet, sind es 2017 nur 33,2 Dezitonnen pro Hektar.
Auch in diesem Jahr haben regionale Wetterextreme das Anbaujahr beeinflusst. „Zwar kann nicht jedes einzelne Unwetter mit dem Klimawandel begründet werden. Es gab auch in vergangenen Zeiten Stürme, Starkregen, Hochwasser und Trockenzeiten“, so der Minister. „Allerdings zeigen es die Daten der Klimaforscher deutlich: Extreme treten häufiger auf. Trockenphasen im Frühjahr und Frühsommer sowie Starkniederschläge im Sommer wirken sich dabei besonders auf die Landwirtschaft aus“.
Die größte Herausforderung für die Landwirtschaft besteht daher in der Anpassung an bereits zugenommene und künftig möglicherweise weiter zunehmende Wetter- und Witterungsextreme, wie insbesondere Trockenheit und Starkregen.
„Erforderlich sind vor allem ein umfassendes betriebliches Risikomanagement und ein effizientes Wassermanagement“, sagte Schmidt weiter. „Möglichkeiten, sich mit Anbaumethoden an veränderte Witterungsbedingungen anzupassen, bestehen zum Beispiel in der Auswahl trockentoleranter Sorten für den Anbau, erosionsmindernder Bestellverfahren oder ressourcenschonender Bewässerung“.
Der Freistaat unterstütze die Landwirte dabei durch ein umfassendes Förderangebot, angewandte Forschung sowie durch den Transfer von Wissen in die landwirtschaftliche Praxis. „Gerade unsere Zukunftsinitiative simul+ ist darauf gerichtet, hier neue Impulse zu geben und Innovationen schnell in der Praxis anzuwenden“, so der Minister abschließend.