Neues Wolfsterritorium im Colditzer Forst

Symbolbild/pixabay
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Colditz. Im Colditzer Forst südlich von Leipzig habe sich erstmals ein Wolfspaar angesiedelt.

Das neue Wolfsterritorium in Sachsen werde unter dem Namen »Colditzer Forst« geführt, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mitteilte.

Belege dafür, dass sich ein Wolfspaar im Colditzer Forst bei Frohburg angesiedelt hat, liefern mehrere voneinander unabhängige Nachweise. Ein Nachweis stammt aus den Aufnahmen einer Wildkamera des Landratsamtes Leipzig, die ursprünglich für das Bibermonitoring aufgehängt worden war. Zwei Wölfe sind im Sommer und im Winter gemeinsam in die Fotofalle getappt. Über Ergebnisse aus Genetikproben, die im Oktober 2021 bei einem Nutztierriss in Kohren-Salis bei Frohburg genommen wurden, konnte jetzt ein weiterer Nachweis erbracht werden. Bei dem Übergriff waren zwei Schafe getötet und ein Schaf verletzt worden. Die Auswertung der Genetikabstriche hat ergeben, dass es sich um eine Wolfsfähe und einen Wolfsrüden handelt.

Die Herkunft der beiden Wölfe ist unbekannt. Die Tiere konnten keiner der bisher bekannten Verpaarungen in Deutschland oder angrenzenden Ländern zugeordnet werden. Aktuell findet die Paarungszeit der Wölfe statt. Somit ist es gut möglich, dass das Wolfspaar in diesem Frühjahr Welpen bekommt.

Die Fachstelle Wolf ruft Tierhalter in der Region dazu auf, ihre Herdenschutzmaßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Sachsen fördert Maßnahmen, die dem Schutz von Schafen, Ziegen sowie Gehege- oder Damwild dienen, zu 100 Prozent. Zudem können Tierhalter eine individuelle Herdenschutzberatung in Anspruch nehmen.

Wer einen Wolf sieht, soll sich bitte bei der Fachstelle Wolf melden. Hinweise können telefonisch (035242 631 8201), per E-Mail (fachstellewolf.lfulg@smekul.sachsen.de) oder online über die Webseite der Fachstelle übermittelt werden: www.wolf.sachsen.de

Das aktuelle Wolfsmonitoringjahr läuft noch bis zum 30. April 2022. Anschließend findet eine umfassende Auswertung aller Daten statt