Landkreis Leipzig. „Muldental in Fahrt“ schafft neue Verbindungen für Dörfer, Städte und Oberzentren und gilt als Vorzeigebeispiel im Freistaat Sachsen.
Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold, Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Freistaat Sachsen; Landrat Henry Graichen, Landkreis Leipzig; Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Regionalbus Leipzig GmbH und Steffen Lehmann, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Verkehrsverbund GmbH (MDV) gaben am Dienstag den Startschuss für die zweite Stufe des Modellvorhabens „Muldental in Fahrt“.
„Dank diesem wegweisenden Pilotprojekt im Raum zwischen den Städten Bad Lausick, Brandis, Colditz und Grimma erfolgt ein Umdenken in Sachen Nahverkehr in ländlichen Regionen: nicht Ausdünnung des Busverkehrs und nicht schulbusdominierter Nahverkehr, sondern ein attraktives Mobilitätsangebot für rund 100.000 Einwohner im Muldentalgebiet zu schaffen. Das ist zukunftsweisend.“ betont MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann.
Ein ausgeklügeltes Regionalbusnetz aus vertakteten Buslinien mit Anschluss zur S-Bahn Linie 4 (Oschatz – Hoyerswerda), der Saxonia-Linie (Leipzig – Dresden), dem Geithainer (Geithain – Leipzig) sowie zum RE 6 (Leipzig – Chemnitz) und der RB 110 (Leipzig – Döbeln) ermöglicht neue Verbindungen. Zahlreiche neu eingerichtete Haltestellen sowie zusätzliche Fahrplanangebote auch abends, an den Wochenenden und in den Ferien runden das erweiterte Mobilitätsangebot ab. Damit ergeben sich nicht nur für Berufspendler völlig neue Möglichkeiten, ohne Auto zur Arbeit zu fahren.
Auch ältere Bürger, Schüler und Touristen würden demnach vom neuen Busnetz profitieren. Der Freistaat Sachsen und der Landkreis Leipzig stehen hinter dem Modellprojekt, das eine wesentliche Bedeutung für die Menschen im Großraum Leipzig und deren künftige Mobilität hat. „Das Modellvorhaben ist ein entscheidender Baustein für ein attraktives Mobilitätsnetz innerhalb des Landkreises und für die Verknüpfung zu den urbanen Zentren. Es bietet auch den Lückenschluss an das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz und Eisenbahnnetz für die zahlreichen Pendler, die in der schönen Muldentalregion wohnen. Ich freue mich, dass diese Pilotregion in unserem Landkreis hier eine Vorreiterrolle im Freistaat Sachsen einnimmt.“, unterstreicht Landrat Graichen.
Nach drei Jahren intensiver Planungsarbeit unter der Federführung des MDV gemeinsam mit den Partnern Landkreis Leipzig, Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), den beteiligten Kommunen und den regionalen Verkehrsunternehmen Regionalbus Leipzig GmbH und THÜSAC
Personennahverkehrsgesellschaft mbH bringt das neu konzipierte Regionalbusnetz eine neue Qualität für den ÖPNV im Landkreis Leipzig. Gerade in Zeiten wachsender Oberzentren, zunehmender Pendlerströme und dringend nötigen Klimaschutzes setzt das Modellprojekt die richtigen Signale.
Namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der Nahverkehrsbranche diskutierten am Dienstag im Rahmen einer Podiumsdiskussion den Mehrwert solcher Modellprojekte für die Menschen in den Landkreisen, für die Wirtschaft und für die Vernetzung mit den wachsenden Großstädten in der Metropolregion Mitteldeutschland. Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold: „Ich freue mich, dass der MDV eine Vorreiterrolle in Sachsen einnimmt. Auch mit unserer ÖPNV-Strategiekommission suchen wir nach zukunftssicheren Wegen für den öffentlichen Personennahverkehr. Das Projekt ‚Muldental in Fahrt‘ ist dabei beispielhaft: Es zielt darauf ab, den Menschen auch außerhalb der drei sächsischen Ballungszentren einen alltagstauglichen Nahverkehr anzubieten. Intelligente Linienführungen und ein engmaschiges Haltestellennetz verknüpfen Wohngebiete, Arztpraxen, kulturelle Einrichtungen und andere Anlaufpunkte miteinander, so dass sie für alle Menschen besser erreichbar sind.“ Andreas Kultscher bekräftigte im Rahmen der Podiumsdiskussion: „Wir als Busunternehmen haben alle Kraft in das Gelingen des Modellprojekts investiert. Ein deutlich erweitertes Fahrplanangebot, neue barrierefreie Omnibusse, zusätzliche Busfahrer und viele neue Haltestellen – wir machen heute einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft des Nahverkehrs für unsere Region. Und davon profitiert unser Landkreis als Lebensraum, als Wirtschaftsstandort, davon profitieren die Menschen hier, unsere Fahrgäste.“
Wichtig ist allen Projektpartnern, dass gerade der erste Zeitraum ab Fahrplanwechsel genau unter die Lupe genommen wird. Buslotsen, Mitarbeiter der Busunternehmen und das MDV-Infomobil sind dafür in den ersten Anlauftagen im Einsatz und geben Schülern und Fahrgästen Orientierung und Informationen. Alle Anfragen und Bürgerhinweise werden aufgenommen und geprüft. Von Beginn an wird bewertet, wie das neue Netz und die Nutzung der Haltestellen von den Fahrgästen angenommen werden.
Für Fragen und Hinweise steht zudem das MDV-Infotelefon unter 0341 91 35 35 91 zum Ortstarif zur Verfügung.
Alle Fahrpläne und weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten www.mdv.de, www.regionalbusleipzig.de und www.thuesac.net
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