Grimma. In diesen Tagen starten die bauvorbereitenden Arbeiten für den Ersatzneubau der Muldebrücke Grimma im Zuge der A 14.
So wird das Umfeld der Brücke zum einen auf Kampfmittel überprüft. Anschließend beginnen die archäologischen Untersuchungen auf den nach der Kampfmittelsondierung freigegebenen Flächen. Verkehrseinschränkungen auf der A 14 sind für diese Arbeiten nicht erforderlich.
Der Beginn der Hauptbauleistungen für den Brückenersatzneubau ist für Mitte 2022 vorgesehen. Hierzu erfolgen im Vorfeld die gesetzlich vorgeschriebenen europaweiten Ausschreibungen.
In den einzelnen Bauphasen wird grundsätzlich eine vierstreifige Verkehrsführung aufrechterhalten. Es ist geplant, zunächst einen neuen Überbau südlich des bestehenden Bauwerkes auf Behelfsunterbauten zu errichten. Während dieser Zeit läuft der Verkehr vierstreifig auf der bestehenden Autobahn. Der neue Überbau nimmt anschließend den gesamten vierstreifigen Autobahnverkehr auf. Danach können das bestehende Bauwerk vollständig zurückgebaut und die neuen Pfeiler und Widerlager errichtet werden. Nach Fertigstellung des neuen nördlichen Überbaus wird der Verkehr mit vier Fahrstreifen auf diesen verlegt, und der neue südliche Überbau kann von den provisorischen auf die endgültigen Unterbauten quer verschoben werden. Nach der Komplettierung der Fahrbahnanschlüsse wird der Verkehr mit jeweils zwei Fahrstreifen pro Richtung über das neue Bauwerk geführt. Nach aktuellem Stand der Planungen ist mit einer Fertigstellung des Ersatzneubaus Mitte 2027 zu rechnen.
Über das Projekt
Die Muldebrücke im Zuge der A 14 zwischen den Anschlussstellen Grimma und Mutzschen wurde Anfang der 1970er Jahre errichtet. Sie wurde als Stahlverbundbrücke ausgeführt. Unter den Einwirkungen der seit 1990 stetig steigenden Verkehrsmengen, insbesondere des Schwerverkehrs, hat sich der Bauwerkszustand deutlich verschlechtert. Regelmäßige Bauwerksprüfungen haben gezeigt, dass trotz aller umfangreich durchgeführten Instandsetzungen die Restnutzungsdauer der Muldebrücke zeitlich soweit herabgesetzt ist, dass mittelfristig die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Weitere partielle Erhaltungsmaßnahmen am Bauwerk verzögern diesen Prozess, können aber längerfristig keine Abhilfe bewirken, sodass auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus ein Ersatzneubau die beste Lösung darstellt. Der Ersatzneubau der Muldebrücke ist zudem erforderlich, damit die Verbindungsfunktion der A 14 im Transeuropäischen Verkehrsnetz auch weiterhin gewährleistet bleibt.
Die neue Brücke wird 361 Meter lang sein. Sie verläuft wie das Bestandsbauwerk in einer Höhe von ca. 21 Metern über der Mulde. Die Projektkosten in Höhe von rund 68 Mio. Euro werden vollständig vom Bund getragen.
Die DEGES ist eine Projektmanagementgesellschaft von Bund und Ländern. Sie verantwortet die Planung und die Baudurchführung für den Neubau und die Erweiterung von Autobahnen und Bundesstraßen. Autobahnprojekte setzt die DEGES im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes um, Bundesstraßenprojekte im Auftrag der Bundesländer.