Grimma testete gegen Chemie Leipzig

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Foto: pixabay

Grimma. Nach nur einer Trainingseinheit hat sich Sachsenligist FC Grimma in seinem ersten Testspiel recht ordentlich aus der Affäre gezogen.

Gegen den Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig, der sich bereits seit drei Wochen in der Vorbereitung befindet, unterlagen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe im heimischen Stadion der Freundschaft bei strömendem Regen mit 1:3 (0:2) und sorgten dabei für ein durchaus respektables Ergebnis. Dabei stand das Resultat freilich nicht wirklich im Vordergrund.

Ziel nach nur einer Einheit war es, dass sich die Akteure gegen den Oberliga-Meister ordentlich aus der Affäre ziehen und man sich an diesem Gegner messen sollte. Machten die Leutzscher dabei in Hälfte eins gehörig Druck, kamen die Einheimischen in den zweiten 45 Minuten dann besser zurecht, auch wenn aufgrund der extrem kurzen Vorbereitungsphase natürlich noch viel Sand im Getriebe war. Dennoch war dieser erste Auftritt durchaus ordentlich, der nötige Feinschliff wird in den nächsten Wochen natürlich folgen. Bereits am Samstag testen die Grimmaer erneut. Gegner im heimischen Stadion der Freundschaft wird dann um 14.00 Uhr der Landesklassist FC Bad Lausick sein.

In Hälfte eins spielten die Gäste aus dem Leutzscher Holz ihre Überlegenheit eindeutig aus. Von Beginn an machten die Grün-Weißen Druck, die Platzherren, die mit den Neuzugängen Rocky Wedehase, Max Theinert (beide Hartenfels Torgau), Vincent Markus (Chemie Leipzig) und Pascal Birkigt (Bornaer SV) begannen, konnten sich zunächst kaum befreien. Bereits nach fünf köpfte Radke eine Eingabe von Wendt knapp vorbei (5.), wenig später verfehlte abermals Radke nach einem Wendt-Eckball abermals knapp das Ziel (11.). Die Gastgeber kamen zunächst überhaupt nicht dazu für Entlastung zu sorgen, Chemie Leipzig bestimmte eindeutig die Szenerie. Nicht von ungefähr gingen die Gäste dann auch in Führung – auch wenn dafür wieder eine ihrer hoch gefährlichen Standardsituationen helfen sollte. Gefühlvoll schlenzte F. Schmidt einen Freistoß über die Grimmaer Abwehrmauer und ließ dabei Birkigt keine Chance – 0:1 (17.).

Kurz darauf erwies sich jedoch der hoch aufgeschossene FC-Keeper als reaktionsschnell, als er gegen Heinze gut reagierte (19.). Sechs Minuten später hatte er jedoch das Glück auf seiner Seite, als ein Schuss von Kind direkt vom Pfosten zu ihm in die Arme sprang (24.). Die Gäste ließen den Einheimischen keine Luft zum Atmen, im Offensivspiel kamen die Grimmaer über Ansätze nicht hinaus. Auf der Gegenseite blieben die Leutzscher jedoch immer gefährlich. Ein Heber von Wendt segelte dabei über den Querbalken (31.), bei einem Versuch von Kind reagierte Birkigt abermals glänzend (32.). Allerdings mussten die Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff dann doch noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Eckball köpfte Paul die Kugel in die torgefährliche Zone – Kind drehte sich im Fünfmeterraum blitzschnell und bugsierte das Streitobjekt zum 0:2 in die Maschen (42.).

Auch in Hälfte zwei sollte sich an der Dominanz der Leipziger nicht viel ändern, allerdings wirkten die Leutzscher fortan nicht mehr ganz so zwingend. Zwar hatte Wendt nach einem Ludwig-Eckball die erste Möglichkeit, doch strich sein Kopfball knapp übers Ziel (47.). Die Grimmaer kamen fortan etwas besser zurecht, allerdings blieb im Spiel nach vorn vieles Stückwerk. Mit einer Ausnahme: Sehenswert von Oliver Kurzbach über die linke Seite eingeleitet, stand Robin Brand im Sturmzentrum goldrichtig und verkürzte aus Nahdistanz auf 1:2 (53.). Chemie Leipzig blieb zwar auch in der Folgezeit feldüberlegen, doch drosselten die Gäste nun auch etwas das Tempo. Bei zwei Möglichkeiten von Radke und Ludwig zeigte sich Birkigt auf der Höhe (57., 75.), bei einem Freistoß von L. Schmidt rettete der Pfosten (60.), wobei Ludwig wenig später abermals etwas zu ungenau zielte (78.). Zwar gelang es den Gastgebern fortan immer öfter das spielerische Element der Leutzscher im Keim zu ersticken, doch konnte man aus den Ballgewinnen im Vorwärtsgang nichts Produktives bewerkstelligen.

Dies ist aber nach nur einer Trainingseinheit, mit vielen neuen Spielern und im Duell gegen einen Regionalligisten durchaus normal. Als sich alle bereits auf den knappen Leutzscher Sieg eingestellt hatten, schlugen die Gäste kurz vor Schluss noch einmal zu. Der stets gefährliche Radke ließ sich nach einer Eingabe von Ludwig nicht zweimal bitten und versenkte die Kugel aus zentraler Position zum 1:3-Endstand.

FC Grimma – BSG Chemie Leipzig 1:3 (0:2)
Grimma: Birkigt – Theinert, Maruhn, Dietrich (ab 53. Hannover), Ziffert (ab 46. Kurzbach) – Schwarz (ab 53. Bouamama), Brand – Jackisch (ab 59. Henze), Engler (ab 46. Tröger), Markus (ab 46. Radig) – Wedehase (ab 46. Szepesi) – Trainer: Wohllebe
BSG Chemie: Dölz (ab 46. Becker) – Ludwig (ab 46. Barth), Hey, Paul, Trogrlic (ab 46. Wajer) – F. Schmidt, B. Schmidt, Heinze (ab 46. L. Schmidt), Wendt – Kind (ab 46. Hermann), Radke – Trainer: Demuth
Schiedsrichter: Rohland (Borna) – Schiedsrichter-Assistenten: Reschke (Döbeln), Görke (Naunhof) – Tore: 0:1 F. Schmidt (17.), 0:2 Kind (42.), 1:2 Brand (53.), 1:3 Radke (89.) – Gelbe Karten: Jackisch (Grimma – Foulspiel – 36.), Theinert (Grimma – Foulspiel – 37.), Bouamama (Grimma – Foulspiel – 77.) – Reservebänke: keiner – Karau – Zuschauer: 164 im Stadion der Freundschaft zu Grimma

Fazit: Ordentliches Grimmaer Auftakt-Ergebnis gegen den Regionalliga-Aufsteiger. Die kommenden Wochen der Vorbereitung dienen dazu, dass die neuen Spieler im Trainings- und Wettkampfbetrieb schnell in die Truppe integriert werden, so dass man zum Sachsenliga-Auftakt in Markkleeberg (12.08. um 15.00 Uhr) auf den Punkt topfit ist.

Text: Tom Rietzschel/FC Grimma