Naunhof/Fuchshain. Ein Festumzug zur 750-Jahrfeier ohne die eigene Ortsfeuerwehr? Das gibt es nur im Naunhofer Ortsteil Fuchshain.
Tausende Besucher waren am Sonntag nach Fuchshain gekommen um den Festumzug zu verfolgen, doch wer neben vielen toll gestalteten Bildern die Ortsfeuerwehr und deren Geschichte sehen wollte, der wurde enttäuscht. So hatte das Festkomitee im Vorfeld die Wehr aus den Planungen ausgeschlossen, man wolle offiziell keine „aktive Feuerwehr“ dabei haben hieß es in einer knappen Begründung an die Feuerwehren.
Vorangegangen war ein „bizarrer“ Streit in der Ortsfeuerwehr. So hatte die Wehrleitung mit Unterstützung der Stadtverwaltung versucht personell aufzuräumen, denn offensichtlich nutzen Kameraden das Gerätehaus eher für ihre Freizeit als für den aktiven Dienst, sodass die Einsatzbereitschaft und der Ruf der Wehr gefährdet war. Die Wehrleitung, welche dafür eben auch Rückhalt aus der Stadtverwaltung hatte, stellte die betroffenen Kameraden nach zahlreichen, offenbar aber erfolglosen Gesprächen im Vorfeld, vor die Wahl: Entweder man begleite das Ehrenamt Feuerwehr ernsthaft oder müsste sich anderweitig orientieren. Daraufhin traten mehrere Kameraden aus der Wehr aus oder wechselten in die Alters- und Ehrenabteilung der Wehr.
Der radikale Schnitt in der Wehr gefiel offenbar nicht nur den ehemaligen Kameraden nicht, sondern auch denjenigen die im Stadtrat ohnehin zweifelhafte Rollen einnehmen wenn es um „Vernunftsfragen“ in Naunhof gehe, witzelten Anwohner am Sonntag beim Festumzug. War diese neuerliche Eskalation einmal mehr das Resultat von persönlichen Interessen von Ortschaftsrat und Stadtrat welchen die Eigenständigkeit der Feuerwehr ein Dorn im Auge war?
Vor dem Fuchshainer Gerätehaus demonstrierten die Feuerwehren dann am Sonntag demonstrativ Stärke, so kamen nicht nur die Ortsfeuerwehren nach Fuchshain um Ihre Kameraden zu unterstützen und Solidarität zu zeigen, sondern auch Wehren aus dem Umland. Als dann ein privater Feuerwehroldtimer am Gerätehaus vorbeifuhr, der mit Fuchshain so viel wie die Elbe zu tun hatte, wandten sich die Kameraden um und zeigten so symbolischen Protest. Nichtsdestotrotz will sich die Ortswehr nicht klein kriegen lassen und auch in Zukunft eine starke Truppe stellen. Rückendeckung dafür gab es auch aus der Stadtverwaltung, denn die will am Standort in Fuchshain festhalten.
(Den Moment haben wir in einem Livevideo festgehalten)