Grimma. Nach dem Spendenaufruf Anfang Oktober durch das Mehrgenerationenhaus Grimma konnte ein nahezu voll gepackter LKW in Richtung Lublin verabschiedet werden.
„Warum gehen diese Spenden nach Lublin?“ – wurde während der Sammelaktion gefragt. „Nach der großen Flut 2002 hat unsere Stadt Grimma immense Hilfen bekommen. Am Ende waren noch viele nützliche Dinge übrig und die ‚Arbeitsgruppe Spenden‘ erfuhr, dass die Stadt Lublin in Ostpolen und ihr Umfeld an der Weichsel ebenso durch Hochwasser stark betroffen war“, schilderte Angelika Sallat vom Mehrgenerationenhaus Grimma.
Eine Anfrage führte zum dortigen Caritasverband, mit welchem seit dieser Zeit eine enge Verbindung besteht. Anfänglich schickte der Verband einen eigenen LKW, der mit vielseitigen Hilfsgütern bestückt (auch Möbel und Geräte) wieder zurück nach Polen fuhr. Seit 2018 übernahm der LIONS-CLUB Grimma mit zwei Fahrten persönlich die Überbringung der Hilfsgüter nach Lublin und sichert jetzt mit finanzieller Unterstützung diese Hilfssendungen ab. Mittlerweile ist in Lublin, eine sehr alte Universitäts- und Kulturstadt, die Zahl der Arbeits- und Obdachlosen stark angestiegen. Der polnische Caritasverband hat sich dieser neuen Herausforderung gestellt. Jeden Tag werden etwa 300 Portionen Suppe ausgeschenkt. Zudem bietet die Einrichtung Aufenthaltsmöglichkeit für den Tag. Bedürftige können sich duschen und erhalten eine
medizinische Versorgung. Außerdem gibt es eine täglich geöffnete Kleiderkammer für jedermann, einen „Hort“ für Kinder aus sozial schwachen Familien täglich bis 19 Uhr mit Essenversorgung, Hausaufgaben- und Nachhilfe. Auch unterhält der Verband eine ambulante Pflegeeinrichtung mit Palliativversorgung. Nicht alle Sachen, die in der Kleiderkammer, ehemals Stiftung „St. Georgenhospital“ – jetzt Bildungs- und Sozialwerk Muldental e.V. am Prophetenberg, unter dem wachen Auge von Christa Werner entgegengenommen werden, finden Verwendung in unserem Einzugsgebiet. Die saisonbedingte Weitergabe nach Lublin ist eine jahrelange hilfreiche Unterstützung für die Arbeit der dortigen Caritas. Eine kleine Gruppe aus Grimma besuchte im September 2020 diese Einrichtung und hat sich von der Arbeit dort und der Notwendigkeit der Hilfen überzeugt. „Unsere Dolmetscherin, Frau Matacz, sandte ein herzliches Dankeschön für die großzügige Unterstützung in dieser schwierigen Zeit, welches wir gern an alle Spender und die vielen freiwilligen Helfer beim Verpacken der Sachspenden und dem Beladen des LKW, weitergeben möchten. Die Hilfsbereitschaft hier vor Ort war überwältigend“, bedankt sich Steffi Selzer vom Mehrgenerationshaus Grimma.