Oberschule Böhlen feierte Richtfest

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Foto: Stadt Grimma

Grimma. Die Freude ist groß. Am 17. Dezember war es endlich soweit: Am Ersatzneubau der Oberschule Böhlen in der Wiesenthaler Straße wurde Richtfest gefeiert.

Oberbürgermeister Matthias Berger: „Ein Traum wird wahr. Es geht hier sicherlich um mehr, als um einen optimalen Schulneubau auf dem Land. Wenn wir den ländlichen Raum weiterhin attraktiv gestalten wollen, ist eine breitgefächerte Schulinfrastruktur wichtig. Jeder Euro in eine Schule ist richtig investiert“. Die Schule ist derzeit die größte kommunale Baumaßnahme der Stadt Grimma.

„Ich freue mich, dass wir nach dem steinigen Beginn dieses großen Bauvorhabens nun endlich das Dach auf die Schule setzen können. Nach der Fertigstellung der Schule haben wir endlich den Platz, den wir brauchen“, so Schulleiter Gunter Hempel, der auf Grund der aktuellen Situation stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler sowie für das Lehrerkollegium am Richtfest teilnahm. Auch Böhlens Ortsvorsteherin Jana Wnuck ist voller Freude: „Es ist einfach ein Fest zu sehen, wie die Schule wächst. Ohne die Stadt Grimma hätten wir das nicht bewerkstelligen können“.

Historie: Im Sommer 2019 wurde mit dem Regenrückhaltebecken und der Baustellenzufahrt begonnen, im Herbst starteten die ersten Baumaßnahmen für das Gebäude. Die Grundsteinlegung folgte im Frühjahr 2020 und nun ist planmäßig zum Jahresende die Gebäudehülle fertiggestellt. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Fünft- bis Zehntklässler zum Schuljahresbeginn 2021 in den neuen Klassenzimmern Platz nehmen.  Die zweizügige Oberschule ist für etwa 340 Kinder ausgelegt. Der Schulkomplex ist barrierefrei und bietet doppelt so viel Platz als das bisherige Haus. Für jede Klasse wird es ein Klassenzimmer geben. Insgesamt stehen zwölf Klassenzimmer zur Verfügung. Die großzügigen Fachkabinette mit mehreren interaktiven Tafeln erhalten größere Vorbereitungsräume und im Obergeschoss ist zusätzlich Platz für eine Bibliothek mit Leseecke. Eine Aula im Erdgeschoss dient gleichzeitig als Speiseraum.

Foto: Stadt Grimma

Der Ersatzneubau der Oberschule Böhlen ist mit einem Gesamtvolumen von über 12 Millionen Euro derzeit die größte kommunale Baumaßnahme der Stadt Grimma. Der Freistaat fördert den Schulbau mit rund 40 Prozent. „Diese Baumaßnahme ist eine der finanziell umfangreichsten über die Fachförderung für Schulbaumaßnahmen geförderte Maßnahme der letzten zehn Jahre im Landkreis Leipzig“, bestätigt Pierre Enke von der Sächsischen Aufbaubank. Etwa 8 Millionen Euro trägt die Stadt Grimma als Eigenmittel. Hinzu kommt der Neubau der Bushaltestelle und Wendeschleife mit Nebenanlagen für die verkehrliche Erschließung der Oberschule mit Gesamtausgaben in Höhe von 554.000 Euro, die im Rahmen der Nahverkehrsrichtlinie beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr teilweise zu 75 Prozent gefördert werden.

Oberschule Böhlen genießt einen guten Ruf In Böhlen lernen Kinder und Jugendliche aus 75 Orten der Regionen Grimma, Leisnig und Colditz. Traditionell wechseln viele Viertklässler der Grundschulen Zschoppach, Mutzschen, Großbothen und Sitten nach Böhlen. Die ländliche Oberschule bezeichnet sich im Portfolio selbst als Wohlfühlschule. Klare Regeln und Normen sind Programm: Höflichkeit, Ordnung, Sauberkeit und Disziplin sind nicht nur leere Worte, sondern werden jeden Tag gelebt. Umfragen bestätigen: Die Schule genießt einen sehr guten Ruf, wird von Eltern geschätzt und ist auch bei Schülern äußerst beliebt. Der in die Jahre gekommene Schulstandort in der Dorfmitte aus dem Jahr 1886 wurde zwar in den 1950er und 1970er Jahren erweitert und umgebaut, bietet dennoch nicht genügend Platz, um den Schülerzahlen gerecht zu werden. Unter anderem wurden bereits Klassenräume in das ehemalige Rittergut verlegt. Eine Erweiterung war nicht möglich. Beide Häuser weisen gravierende bauliche Mängel auf. Zudem fehlt die Barrierefreiheit.