Sachsen. An der Landesgrenze Sachsens zu Polen wird in einem Abschnitt von etwa 4,5 Kilometer Lรคnge eine Barriere errichtet, die die Wanderung von Wildschweinen von Polen nach Sachsen erschweren soll.
Dies entschieden gemeinsam die fรผr die Prรคvention vor Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zustรคndigen Veterinรคre des Sozialministeriums, der Landesdirektion und des Landkreises Gรถrlitz. Die Arbeiten an einem Abschnitt entlang der Lausitzer Neiรe zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg und dem Beginn der Umzรคunung des Fรผrst-Pรผckler-Parkes Bad Muskau sollen heute abgeschlossen werden.
Die Anordnung der Wildschweinbarrieren folgt dem Verlauf des Uferweges. Die vom Freistaat angeschaffte Barriere wurde ausgeliefert. Sie umfasst Elektronetze zur Abwehr von Wildschweinen einschlieรlich der punktuellen Abschreckung durch Geruchskomponenten. Um die Barriere errichten zu kรถnnen wurde Kontakt zu den Eigentรผmern der Flurstรผcke aufgenommen.
Die fรผr Tierseuchenschutz zustรคndige Sozialministerin Petra Kรถpping erklรคrt: „Mit der Errichtung dieser Wildschweinbarrieren unterstรผtzen und flankieren wir die Maรnahmen der Kollegen in Brandenburg und Polen. Ich warne aber vor รผberzogenen Erwartungen. Wildschweinbarrieren bieten keinen vรถlligen Schutz. Sie ermรถglichen es, die Schwarzwildbewegungen zu kontrollieren und stellen damit ein Hilfsmittel dar, um das Risiko eines Eintritts der Afrikanischen Schweinepest durch ein infiziertes Tier zu verringern.Ein vรถllig wildschweinsicherer Zaun mรผsste in massiver Bauweise errichtet werden. Das ist aus vielerlei Grรผnden nicht mรถglich.“
Die Ministerin ergรคnzt: „Wir prรผfen jede Maรnahme, die den Schutz erhรถhen kann, damit sich diese verheerende Tierseuche nicht unkontrolliert รผber sรคchsisches Gebiet ausbreiten kann. Wildschweinbarrieren wirken im Zusammenspiel mit weiteren Vorsorgemaรnahmen. Die Prรคventionsmaรnahmen sind darauf gerichtet, eine Ausbreitung dieser Tierseuche zu begrenzen, um die potenziell bedrohte Landwirtschaftsbetriebe vor einem wirtschaftlichen Schaden zu bewahren.“
Ministerium und Landkreis Gรถrlitz verweisen gemeinsam auf die umfangreichen Abstimmungen der potenziell Beteiligten, wie Landwirte, Jรคger, Tierรคrzte, alle Ebenen der staatlichen und kommunalen Verwaltung, Bundesbehรถrden, Bauernverband und weitere. Die Landwirte werden seit mehreren Jahren geschult und vorbereitet, damit sie sich mit entsprechenden hygienischen Vorsorgemaรnahmen schรผtzen kรถnnen. Landrat Bernd Lange begrรผรt ausdrรผcklich, dass sich in dieser Woche ein Expertenteam der Europรคischen Union, das die Ausbrรผche in Tschechien, Belgien und Polen begleitet hat, im Landkreis Gรถrlitz รผber die bisherigen sรคchsischen Vorbereitungen informieren und weitere Prรคventionsmaรnahmen abstimmen wird.
Von grundlegender Bedeutung fรผr eine effektive Tierseuchenbekรคmpfung ist das frรผhzeitige Erkennen eines Eintrages der Afrikanischen Schweinepest in die Wildschweinepopulation. Dazu wird von jedem tot aufgefundenen Wildschwein eine geeignete Probe fรผr eine Laboruntersuchung entnommen. Das Sozialministerium hat ein Merkblatt erarbeitet, wie die Bevรถlkerung die Behรถrden bei den Vorsorgemaรnahmen unterstรผtzen kรถnnen.