Grimmaer Oberliga-Team in Mini-Krise

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Symbolbild/FC Grimma

Grimma/Plauen. Am vergangenen Samstag setzte es fรผr die Muldestรคdter aus Grimma die nรคchste Oberliga-Niederlage.

Gegen den VFC Plauen verloren sie ihr Heimspiel verdient mit 1:2. Damit steckt die Mannschaft von Alexander Kunert erstmals mit zwei Niederlagen in Folge (wettbewerbsรผbergreifend sogar drei) in einer kleinen Mini-Krise. Der vor dem 03.10.19 ausgerufene „goldenen Herbst“ taugt nach dieser Niederlage eher nur noch zum „Frust Herbst“.

Seit der รœbernahme als verantwortlicher Trainer im Juli 2018 ging es fรผr Kunert und sein Team nur bergauf. In diesem Sommer krรถnten sie mit dem Landesmeister-Titel und dem Aufstieg in die Oberliga diese Entwicklung vorlรคufig. Der perfekte Start in die fรผnfthรถhste Liga lies diese Tendenz auch nicht unterbrechen. Jetzt stehen – mit der eher erwarteten Niederlage gegen die Profis aus Chemnitz – drei Niederlagen in Folge zu Buche. Die „EinbahnstraรŸenschilder“ wurden in Grimma erstmal abgebaut. Der frisch gebackene B-Lizenz-Inhaber Kunert hat immer vor diesem Moment gewarnt. Denn in den Kรถpfen einiger Spieler scheint sich etwas Selbstgefรคlligkeit breit gemacht zu haben. Die Mannschaft hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie auch in dieser Liga erfolgreich sein kann. Im FuรŸball gibt es keine EinbahnstraรŸe. Woche fรผr Woche muss man fรผr seinen Erfolg hart arbeiten, bei einem noch jungen Team wie Grimma sogar etwas mehr!

Die Muldestรคdter hatten sich fรผr das Spiel gegen Plauen viel vorgenommen. Der Tabellennachbar aus dem Voigtland sollte mit einem Heimsieg auf Distanz gehalten werden. Aber von der ersten Minute an tat man seitens der Gastgeber dafรผr zu wenig. Die Mannschaft wirkte blutleer und weit weg von ihrer besten Form. Als der Plauener Philipp Dartsch mit seinem Treffer an den AuรŸenpfosten das Grimmaer Tor erstmals zum erschรผttern brachte, waren gerade einmal vier Minuten gespielt. Nur eine Minute spรคter tauchte Kevin Wiegner vรถllig frei vor Ondrej Cap im Gรคste-Kasten auf. Er war selbst so รผberrascht, dass er mittig auf den Hรผter schoss. (5.) Der mitgelaufene Hรผbner raufte sich die Haare. Die Gรคste wirkten frischer und spielten einen ansehnlichen, schnellen FuรŸball. Mit kรถrperlichen Einsatz gewannen sie mehr Zweikรคmpfe und eroberten sich so die Bรคlle. Die Fรผhrung der Voigtlรคnder durch Marian Albustin fiel vรถllig verdient. (8.) Plauen wirkte spritziger und investierte fรผr das Spiel mehr als die Gastgeber. Der Plauener Kevin Walther versuchte es mal aus der zweiten Reihe. (17.) Grimma kam erstmals wieder gefรคhrlich vor das Gรคste-Tor als es Wiegner nach einer Schwarz-Ecke aus dem Rรผckraum versuchte. Seinen Schuss parierte Cap zur Ecke. (28.) Plauen schaltete nach der neuerlichen Ecke schnell um und hatte mit Grimmas Verteidigung leichtes Spiel. So konnte Aleksandrs Guzlajevs zum 2:0 aus Gรคstesicht treffen. (29.) Kurz danach hรคtte Dartsch fast zur Entscheidung getroffen, als er in Folge einer eigenen Ecke Becker prรผfte. Seinen Schuss konnte der Grimmaer Schlussmann noch mit den Fingerspitzen abfรคlschen, so dass dieser an die Latte knallte. (33.) Mit dem 0:2 konnte Grimma zur Pause noch zufrieden sein.

Als die Mannschaft wieder aus der Kabine kam, hatte Kunert ihnen abermals den Kopf gewaschen. Aber nach dieser schlechten erste Hรคlfte musste auch eine Reaktion kommen.
Mehr und mehr konnte man sich dem Gรคste-Tor annรคhern. So fiel der Grimmaer Ausgleich auch nicht unberdient: Robin Brand setzte sich durch eine schรถne Einzelaktion an der Strafraumgrenze durch und drang in die gefรคhrlichste Spielzone ein. Als er zum Schuss ansetzen wollte konnte das Spielgerรคt im letzten Moment von einem Verteidiger weg gespitzt werden. Der Ball landete aber vor den FรผรŸen von Jackisch der unhaltbar in die lange Ecke einschieรŸen konnte. (68.) Nun machte sich im Grimmaer Lager wieder Hoffnung breit das Spiel noch drehen zu kรถnnen. Die wahrscheinlich grรถรŸte Chance zum Ausgleich vergab Robin Brand als er nach einem schnellen TempogegenstoรŸ von einer Ziehm-Eingabe mustergรผltig angespielt wurde. (77.) Das ausgerechnet einer der erfahrensten Grimmaer diese GroรŸchance vergab, fรผr dieses Spiel bezeichnend.

Somit gelang den Voigtlรคnder, die รผber 90 Minuten eine gute Leistung darboten, ein hochverdienter Auswรคrtssieg an der Mulde. Fรผr Kunert wird es jetzt wichtig sein, an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Denn das die Mannschaft zu wesentlich mehr fรคhig ist, hat sie unter seiner Regentschaft schon oft gezeigt.

Kunert zum Spiel: „Wir haben heute, besonders in der ersten Hรคlfte, ein richtig schlechtes Spiel gezeigt. Obwohl wir im zweiten Abschnitt deutlich besser wurden konnte wir es nicht mehr verhindern, dieses Spiel zu verlieren. Meine Glรผckwรผnsche gehen nach Plauen, die heute verdient drei Punkte mitgenommen haben. Ich bin besonders von meinen Fรผhrungsspielern schwer enttรคuscht.“