Brandis. Was verschiedene Städte und Gemeinden umsetzen, soll für andere ebenfalls abbildbar sein.
Dafür ist die Stadt Brandis am Dienstag als eine von 13 Modellkommunen des Bundes in dem Pilotprojekt Smart Cities durch Bundesinnenminister Horst Seehofer ausgezeichnet worden. „In unseren Städten und Gemeinden werden Chancen und Risiken der Digitalisierung im Brennglas sichtbar,“ so Seehofer in seiner Ansprache zur Übergabe der Förderbescheide. „Smart City heißt das Zauberwort, mit dem sich die Chance auf Verbesserungen des Lebens vor Ort verbindet. Wir unterstützen ausgewählte Modellprojekte, die Vorbildcharakter für andere Kommunen entwickeln werden.“
Die ausgezeichneten Kommunen sollen nun miteinander und beispielhaft erproben, wie die Digitalisierung in den Kommunen im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung nachhaltig und intelligent gestaltet werden kann und welche organisatorischen und strukturellen Veränderungen in der Verwaltungsorganisation dafür nötig sind. Bürgermeister Arno Jesse freut sich auf die Herausforderung: „Wichtig ist, dass wir versuchen wollen, einerseits Dinge, die wir in Brandis bereits begonnen haben, weiter zu führen und für unsere Partnerkommunen im Partheland Naunhof, Borsdorf, Großpösna, Belgershain, Parthenstein und Machern zugänglich zu machen. Andererseits wollen wir aber auch neue Projekte auf den Weg bringen, die mittels Smart City und den verschiedenen Ansätzen und Technologien einen konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger bringen. Dazu haben wir auch externe Partner, wie EnviaM, die Hochschule und Unternehmen im Boot.“ Die Kooperation kann nun mit einer Bundesförderung unterstützt werden, deren Höhe abhängig von den noch zu identifizierenden Projekten ist. Brandis als Initiator des Gesamtprojektes hat sich auf dem Weg der zukunftsfähigen Stadtentwicklung bereits als „Innovationskommune Sachsen“ und „Open Government Modellprojekt“ etabliert.
Dabei wurden diverse, auch digitale Instrumente geschaffen, die systematisch fortentwickelt sowie auf die Region und neue Themenschwerpunkte ausgeweitet werden sollen. Von diesen
Digitalisierungsprozessen bisher berührte Bereiche sind die informelle und formelle Planung, die Bürgerbeteiligung und Verwaltungsbereiche bzw. verwaltungsspezifische Dienstleistungen, die enge Berührungspunkte mit der Zivilgesellschaft besitzen (Meldeämter, Bürgerämter, Steueramt, Bürger-App, etc.). „Nun geht es vornehmlich darum, praktische Anwendungen für unseren ländlichen Raum anzuschieben, bei denen technische Instrumente von Smart City, wie z. B. Sensorik, in Verbindung mit digitaler Infrastruktur zu neuen innovativen Angeboten führen“, erklärt Bürgermeister Jesse. Insgesamt erhofft sich Jesse durch die neuerliche Förderung auch zusätzliche Impulse für die Interkommunale Kooperation Partheland. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren im Bund noch drei Staffeln und damit rund 50 Modellprojekte mit insgesamt ca. 750 Millionen Euro gefördert werden.