Grimma. Am frühen Männertagnachmittag setzte bei einigen feierwütigen „Männern“ wohl das Hirn aus.
Gegen 13:20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Grimma und ein Imker auf die Pöppelmanbrücke alarmiert. Seit einigen Tagen hatten sich Bienen in der Krone des Wappensteins häuslich eingerichtet.
Eigentlich tun diese nützlichen Tierchen niemandem etwas, solange man sie ihr Leben leben lässt und vorallem das Nest in Ruhe lässt. Dennoch waren schon im Vorfeld mehrere Versuche gescheitert die Bienen umzusiedeln, denn wenn man die Bienenkönigin nicht zu fassen bekommt, scheitert die Umsiedlung.
Am Männertag hatten dann Passanten beobachtet wie eine Gruppe Feiernde erst Selfies und dann Steine in Richtung der Bienen schossen. Daraufhin erfolgte die Info an die Rettungsleitstelle.
Imker Christian Schulze aus Jesewitz gelang es dann mit Unterstützung der Grimmaer Kameraden die Bienen samt Königin einzufangen und in seine Obhut zunehmen. Die Pöppelmannbrücke war für etwa eine Stunde komplett gesperrt.
Tipps: Wer Bienen in seiner Nähe hat, aber noch nicht gestochen wurde, sollte sich ruhig verhalten, Bienen stechen nur, wenn sie sich oder ihren Bau unmittelbar bedroht oder angegriffen sehen. Bienen, die im Garten beispielsweise auf Blütenbesuch sind, um Nektar und Pollen zu sammeln, sind keinesfalls aggressiv. Ein ruhiger Summton und langsames Herumfliegen von Blüte zu Blüte signalisiert „gute“ Laune bei der Biene, ein hochfrequentes, „schrilles“ Summen sowie nervöses Zickzackfliegen zeigt eine misstrauische und verteidigungsbereite Biene. Intensive Gerüche (Haarspray, Haarlack, Haargel, Aftershaves, Parfüm, Haarshampoos, Alkoholfahne u. ä.) sowie schlagende, abwehrende Bewegungen können Bienen, aber auch Wespen und Hornissen, ebenfalls in Aggression versetzen. Selbst eine Biene auf der Nase sondiert nur ihre Umgebung und beabsichtigt in der Regel keinen Übergriff, ganz im Gegensatz zu einer Mücke. Eine einzelne Biene, eingeschlossen in einem Zimmer, lässt sich mit bloßer Hand aus dem Zimmer tragen, wenn man nicht versucht sie einzufangen, sondern sich ihr statt dessen langsam nähert und sie auf die Hand krabbeln lässt. Sollte die Biene dabei Anzeichen von Unruhe anzeigen, sollte man stehen bleiben, sich nicht bewegen und die Aktion kurzzeitig unterbrechen.
Man sollte nicht versuchen, Bienen, die zu nahe kommen, wegzublasen. Bienen reagieren mit Abwehrverhalten auf den höheren Kohlendioxidgehalt im Atem. Man sollte auch nicht versuchen, eine Biene mit bloßer Hand aus dem Wasser zu heben. Da sowieso schon in Panik, erkennt die Biene die warme Hand als Angreifer und sticht in der Regel. Besser ist es, ein Blatt oder ein Stück Holz zu verwenden, um die Biene zu retten.
Ein Bienenschwarm, der sich im Garten an einem Baum niederlässt, ist in der Regel friedfertig und neigt überhaupt nicht zum Stechen. Selbst im Augenblick der Ankunft, wenn sich also eine Wolke von bis zu 25.000 Bienen nähert, besteht kaum Gefahr; man kann einen solchen Schwarm aus der Nähe beobachten, muss allerdings damit rechnen, als Lande- oder kurzzeitiger Ruheplatz von einzelnen Bienen auserkoren zu werden. Sinnvoll ist es, sobald wie möglich einen Imker zu verständigen, der den Bienenschwarm einfängt. Wo kein Imker bekannt ist, helfen Feuerwehr, Polizei, Stadtverwaltung oder Umweltamt, die Kontakte zu Imkern unterhalten, weiter.