Grimma. Saisonstart. Saisonziele? Was soll sich der Pokalverteidiger vor der Saison als Ziel setzen? Für den Grimmaer Co-Trainer Marcus Linke stand zu Beginn der Saison das Ziel fest: Mission Pokalverteidigung.
Das war nicht allzu schwer zu erraten, da es seit Jahren immer zwei Saisonziele bei den Wikingerinnen gibt: Erreichen der Pokalendrunde Final4 und des Finales um die Deutsche Meisterschaft. Aber mit dem Double-Gewinn ändern zu manchmal die Anforderungen, denn wenn man schon die Wanderpokale in der heimischen Vitrine hat, dann sollte sie auch dort stehen bleiben.
Das Zwischenziel 1 ist erreicht, Grimma steht im Pokal-Halbfinale, welches am kommenden Samstag in der Leipziger Brüderstraße stattfindet. Aber dann wird es schwierig, denn kein geringerer als der deutsche Serienmeister und Serien-Pokalsieger UHC Sparkasse Weißenfels wartet auf die Wikingerinnen. Zum dritten Mal gastiert das Final4 des deutschen Floorballverbandes in der Messestadt. Dieses Mal ist allerdings nicht der Floorball Verband selbst sondern der SSC Leipzig, ein Kooperationsverein im Mitteldeutschen Floorball Club, Gastgeber der Veranstaltung.
Die beiden MFBC-Top-Teams stehen zudem im samstäglichen Halbfinale, wobei die Herren auf die Red Devils Wernigerode treffen. Bei den Herren bildet das Spitzenquartette der aktuellen Bundesligatabelle das Teilnehmerfeld. Natürlich ist auch bei den Herren der Serienmeister und Dauerpokalsieger aus Weißenfels der Favorit. Allerdings haben sich die Weißenfelser Männer in diesem Jahr oftmals sehr schwer getan, um ihre Spiele zu gewinnen. Das dürfte sehr spannend werden. Bei den Damen stehen sich mit Grimma und Weißenfels die Dauerfinalisten der letzten 11 Jahre um die Deutsche Meisterschaft gegenüber. Im anderen Spiel sind zwei Außenseiter unterwegs. Hier dürfte der USV TU Dresden leicht favorisiert sein, geht es doch gegen die weitgehend unbekannte Spielgemeinschaft Tübingen Ludwigshafen/Karlsruhe mit dem ehemaligen Nationaltrainer Andreas Kappler an der Spitze. Natürlich ist es immer schwierig, Saisonziele klar zu formulieren.
Gerade im Pokal muss man auch auf etwas Losglück hoffen. Auf dieses haben sicherlich auch alle Damen-Bundesligisten in dieser Saison gehofft. Es kam anders, denn Grimma und Weißenfels haben die anderen vier Bundesligisten auf dem Weg zum Final4 eliminiert. Zwar spricht die Floorball-Community beim Aufeinandertreffen der Erzrivalen vom vorgezogenen Endspiel, allerdings sollte man auch positiv anmerken, dass es sicherlich auch für die Entwicklung im Damen-Floorball wichtig ist, wenn nicht immer die Gleichen zu Beginn des Finales die Nationalhymne zu hören bekommen. Diesmal lässt Fortuna Grimma und Weißenfels erst im Halbfinale gegeneinander los. Im vergangenen Jahr wurde bereits in der ersten Runde des Pokals das Dauerduell der Beiden ausgetragen, mit einem glücklichen Ende für die MFBC-Damen.
Am Ende war Grimma klarer Favorit und tat sich doch in Berlin damit etwas schwer, den von allen erwarteten Pokalsieg sicher zu machen. In diesem Jahr bedarf es einer erheblichen Leistungssteigerung und auch etwas Kampfesglück im Halbfinale, um ins Finale am Sonntag einzuziehen. Aber das ist das erklärte Ziel des MFBC Grimma, am Sonntag um 13 Uhr die Hymne zu hören und um die die Pokalverteidigung zu spielen.