München/Grimma. Zur Anstoßzeit fuhren die Wikingerinnen am letzten Samstag gerade mal an der Sporthalle in der Astrid-Lindgren-Straße in München vor. Ein Stau an der Raststätte Frankenwald zehrte den eingeplanten Zeitpuffer restlos auf. An eine vernünftige Spielvorbereitung war nicht zu denken.
Umziehen, Torfrau Jean Fischer etwas einspielen und schon wurde das vorletzte Match vor den Playoffs angepfiffen. Zwar gelang Alexandra Kürth schnell der Führungstreffer (3.), aber vom gewohnten Angriffstempo war zunächst wenig zu sehen. Zunächst galt es, die müden Glieder nach der langen Anreise etwas frei zu schütteln. Zudem blieben einige Stammkräfte berufsbedingt oder auch zum Auskurieren von Erkrankungen und Blessuren gleich zu Hause. Das bedeutete einige Umstellung bei den Verteidigerpaaren vorzunehmen.
Am Ende funktionierten Lisa Glaß und Wiebke Richter sowie Lisabeth Klaus und Jasmin Maudrich sehr gut als Defensivgespanne. Neben den beiden Verteidigerpaaren wurden wieder drei Sturmreihen ins Spiel geschickt, die beiden etablierte Trios der Linien 1 und 2 sowie ein Trio mit Spielerinnen aus der zweiten Reihe. Für diese vier Spielerinnen, die auch beständig untereinander pro Einsatz wechselten, war es eine gute Bestandsaufnahme des eigenen Leistungsstandes. Und es bedeutete wertvolle Spielpraxis für die nächste Saison. Aber es brauchte fast 30 Minuten bis sich die vier Mädels mit der Unterstützung der immer wechselnden Verteidigerinnen gefunden hatte. Den Lohn holte man sich dann in der 51. Minute ab, als Virginia Kunkel auf Pass von Kim Käseberg das neunte Tor einschob. Bis dahin steigerte sich Grimma von Minuten zu Minute, auch wenn die Drittelergebnisse 1 und 2 mit jeweils 2:0 wenig darüber aussagen, wie deutlich der MFBC das Spielgeschehen bestimmte. Wie schon beim Pokalerfolg vor knapp 5 Wochen spielte nur Grimma. Die Sterne setzten auf eine aggressive Defensive und den Versuch, die Grimmaer Spielerinnen zu doppeln. Aber am Ende gelang es auch nur phasenweise. Durch Tore von Anne-Marie Mietz (9./37.) und Daniela Kolbe stand es nach 40 Minuten 4:0, obwohl schon hier ein wesentlich deutlicheres Ergebnis auf der Anzeigetafel hätte stehen müssen.
Etwas mehr Konzentration beim Abschluss fehlte für eine bessere Statistik. Im Schlussakkord spielte man dann zunächst 10 Minuten konzentriert und baute den Vorsprung auf 9:0 aus, um dann schludderig das Spiel zum Ende zu bringen. Das Ziel war ein zweistelliges Ergebnis ohne Gegentor. Zumindest das mit dem Gegentor stand dann auf der Habenseite. Trotz der personellen Ausgangssituation hatte München im Angriff zu wenig zu bieten. Einen Abschluss mit einem Gefahrfaktor musste Fischer überstehen. Den Abschluss meisterte sie souverän und hielt sich ansonsten stehend in ihrer Box auf, um die oftmals planlos tief gespielten Münchner Bälle aufzunehmen und zurück in Spiel zu bringen. Am Ende stand der zu erwartende Sieg und damit die Absicherung des Platz 1 in der Tabelle. Damit kann Grimma in den Playoffs mit dem Heimrecht in einem Entscheidungsspiel planen. Auch schön. Aber zunächst steht am 09.03.2019 um 14 Uhr das Pokalhalbfinale gegen die Erzrivalen aus Weißenfels an. Wenn man den Pokal an der Mulde behalten will, muss dieses Match gewonnen werden. FC Stern München – MFBC Grimma     0:9 (0:2, 0:2, 0:5)