Besetzung eines Kohlebaggers im Tagebau

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Symbolbild/pixabay

Groitzsch/Pรถdelwitz/Schleenhain. Der Polizeidirektion Leipzig wurde Montagmorgen bekannt, dass sich mehrere Personen unberechtigt auf dem Gelรคnde der MIBRAG aufhalten und einen groรŸen Abraumbagger im Tagebaugebiet Schleenhain besetzt haben.

Bei der Anfahrt zum Gelรคnde stellten die Beamten ein Fahrzeug an der B 176 zwischen Neukieritzsch und Pรถdelwitz fest. Bei der Kontrolle dieses Fahrzeuges und der Insassen meldete ein 25-Jรคhriger eine Versammlung unter dem Motto: โ€žkein Konsensโ€œ an, berichtet die Polizei.

Eine erste Kontaktaufnahme mit den Umweltaktivisten erfolgte durch Einsatzkrรคfte des Polizeireviers Borna und den Verantwortlichen der MIBRAG. Die Umweltaktivisten gaben an, den Bagger solange wie mรถglich besetzt zu halten. Am Bagger waren mehrere Transparente angebracht, unter anderem mit der Aufschrift: โ€žIhr zerstรถrt unsere Zukunft – Kohleausstieg erst 2038 – kein Konsensโ€œ und โ€žSystemwandel statt Klimawandelโ€œ. Der Bagger musste daraufhin auรŸer Betrieb genommen werden.

Ein Landtagsabgeordneter der Partei โ€žDIE LINKEโ€œ befand sich ebenfalls am Ereignisort der angemeldeten Demonstration. Die Polizeidirektion Leipzig fรผhrte daraufhin einen Polizeieinsatz mit Krรคften der Bereitschaftspolizei und Beamten des Landeskriminalamtes Sachsen (SEK) durch. Gleichzeitig wurden die Mitarbeiter der Versammlungsbehรถrde des Landkreises Leipzig angefordert.

Verantwortliche der MIBRAG und der Polizei nahmen erneut Kontakt mit den Umweltaktivisten auf. Diese wurden anschlieรŸend durch die Polizei mehrfach aufgefordert, den Bagger zu verlassen. Nachdem pressewirksame Fotos gefertigt wurden, beendeten die Aktivisten ihre Besetzung. Insgesamt befanden sich 17 Personen auf dem Bagger. Zwei Personen leisteten passiven Widerstand und mussten vom Bagger heruntergetragen werden. Um 11:55 Uhr befand sich keiner der โ€žBesetzerโ€œ mehr auf dem Bagger. Um 12:30 Uhr war der Bagger wieder betriebsbereit. 12:55 Uhr war auch die Demonstration an der B 176 mit ca. 20 Personen ohne Vorkommnisse beendet. Eine Anzeige wegen Stรถrung รถffentlicher Betriebe gegen die Besetzer/Stรถrer wurde erstattet. Die 17 Personen wurden zu weiteren polizeilichen MaรŸnahmen und Identitรคtsfeststellungen in die Polizeidirektion Leipzig gebracht und anschlieรŸend entlassen, schildert die Polizei.