Vor allem jetzt im Spรคtherbst, aber auch im Frรผhling, drohen vermehrt Wildunfรคlle auf denย Straรen. Auch im Landkreis kam es bereits in diesem Jahr zu etlichen Wildunfรคllen.
Die meisten Unfรคlle passieren in den Abend- und frรผhen Morgenstunden, wobei รbergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen besondere Gefahrenschwerpunkte darstellen. Hier ist mit regelmรครigem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere zur รsung vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Diese Gefahrenbereiche sind mit dem Schild โAchtung, Wildwechselโ in der Regel gekennzeichnet. Wildunfรคlle kรถnnen aber รผberall passieren.
So kann man das Risiko eines Unfalls mindern:
Wird durch Warnschilder โWildwechselโ angezeigt, sofort Fuร vom Gas, langsam und konzentriert fahren. Wald- und Straรenrรคnder sorgfรคltig im Auge behalten und bremsbereit sein. Denn in etwa 80 Prozent aller Fรคlle taucht das Wild nur 20 Meter und kรผrzer vor dem Fahrzeug auf. Wer da zu schnell fรคhrt, hat keine Chance mehr. Die grรถรte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddรคmmerung, wรคhrend der Nacht und bei Nebel. Besonders gefรคhrlich sind neue Straรen, die durch Waldgebiete fรผhren, weil Wild die gewohnten Wechsel beibehรคlt. Ein Tier kommt selten allein, man sollte also immer mit โNachzรผglernโ rechnen. Nachts in bewaldeten Gegenden, wann immer mรถglich, mit Fernlicht fahren. So wirken die Augen der Tiere wie Rรผckstrahler und sind besser zu erkennen. Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sofort abblenden, bremsen und hupen. Besondere Vorsicht ist in Ausflugsgegenden geboten. Dort wird Wild oft aufgescheucht.
Von September bis Januar und von Juli bis August ist sogenannte Blatt- oder Brunftzeit. Viele Tiere sind auf โBrautschauโ, ihre Reaktionen sind dann spontaner und deshalb fรผr die Kraftfahrer noch gefรคhrlicher. Bei Rast in Waldgebieten: Auf Rastplรคtzen und Wegen bleiben. Das Wild nicht beunruhigen. Es kรถnnte sonst flรผchtig werden und andere Kraftfahrer gefรคhrden. Und ganz wichtig: Hunde in Wald und Feld nicht frei laufen lassen!
Was zu tun ist, falls es doch gekracht hat
Lรคsst sich ein Zusammenprall mit dem Wild nicht vermeiden, Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. Auf keinen Fall ausweichen! Ausweichmanรถver kรถnnen schlimme Folgen haben, auch fรผr andere Verkehrsteilnehmer.
Nach einem Unfall: Sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Das Tier an den Randstreifen schaffen, damit keine Folgeunfรคlle passieren. Wild niemals mitnehmen! Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei schuldig. Strafanzeige droht! Einem angefahrenen und verletzten Tier, das flรผchtig ist, nicht folgen. Fรผr die spรคtere Meldung Fluchtrichtung merken oder markieren. So kann der Jรคger oder Fรถrster spรคter mit einem ausgebildeten Hund dem verletzten Tier folgen und es von seinem Leiden erlรถsen. Den Unfall unverzรผglich am besten der Polizei melden. Bescheinigung รผber den Wildunfall ausstellen lassen. Das ist wichtig fรผr einen mรถglichen Schadensersatzanspruch.