Falkenhain. Bauern erwischten am Montag auf den Feldern von Falkenhain einen 43-Jährigen.
Er hatte bereits auf mehreren Quadratmetern die Kartoffeln aus der Erde geholt und diese zum Abtransport bereitgestellt. Da diese Früchte allerdings das Einkommen der Bauern sichern sollten, hielten sie den Dieb fest und nahmen die Kartoffeln im Wert von ca. 125 Euro an sich. Zudem erstatteten sie Anzeige wegen Diebstahl. Nun scheint die Bedeutung des Diebstahls von Kartoffeln recht klein, doch noch vor zwei Jahrhunderten war diesem „Vergehen“ sonderbare Bedeutung beigemessen, erklärt die Polizei.
„Sorgte dieser doch dafür, dass diese Knolle heute bei uns so selbstverständlich auf den Äckern wächst – sollte man den Erzählungen glauben: So musste damals wohl, vor mehr als 250 Jahren, Preußens Friedrich II. auf eine List sinnen, um das Nachtschattengewächs in der Heimat zu etablieren. Seine am 24. März 1756 erlassene Circular-Ordre hatte nicht den erwünschten Erfolg gebracht, weshalb er laut Erzählungen zu folgendem Kunstkniff griff: Er ließ seine Äcker mit der „exotischen“ Knolle bepflanzen und schließlich streng von Soldaten bewachen. Da den tapferen Recken nachts vermeintlich aber die Augen zufielen, waren die Bauern zum Stehlen der scheinbar wertvollen Pflanzen für den eigenen Anbau verleitet. So brachten sie fortan die Kartoffeln in die heimischen Äcker, woraufhin sie reiche Ernte einfuhren und so das Leid in Zeiten der häufiger ins Haus stehenden Hungersnöte erheblich linderten.“ so ein Polizeisprecherin mit einem geschichtlichen Auszug.