Markkleeberg. Vom Wasser her, durch die Dunkelheit, drangen Hilfeschreie einer Surferin (26) auf dem Markkleeberger See am Montag an das Ohr eines Mannes. Er war am Ufer des Markkleeberger Sees spazieren gegangen, konnte aber niemanden sehen. So informierte er die Polizei über die Rettungsleitstelle. Als die Gesetzeshüter an der Uferstelle eintrafen und den See mit Taschenlampen ableuchteten, entdeckten sie in 20 -30 Metern Entfernung den Schatten einer Frau. Sie lag seitlich auf ihrem Surfbrett und schrie, dass sie sich nicht mehr halten könne. Aufgrund der für die Frau bestehenden akuten Lebensgefahr paddelte einer der Polizisten auf einem Surfbrett, das durch einen Anwohner zur Verfügung gestellt wurde, zu der völlig entkräfteten Frau. Er zog sie auf diesem ans Land. Dort wartete bereits sein Streifenpartner, der mit ihm gemeinsam die 26-Jährige aus dem Wasser rettete. Die stark unterkühlte Frau, die sich nicht mehr bewegen konnte und ersten Einschätzungen zufolge Erfrierungen 2. und 3. Grades erlitt, wurde sofort durch Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst versorgt und zur medizinischen Behandlung in ein Leipziger Krankenhaus eingeliefert. Was war geschehen: Die Surferin, die damit dem „Tod von der Schippe hüpfte“, hatte Glück. Die passionierte Surferin war schon Tage zuvor in eine ähnliche Situation geraten, bei der sie sich Erfrierungen zweiten Grades zuzog. Dennoch ließ sie keine Vernunft walten. So packte sie am Montagnachmittag bei Tageslicht erneut ihr Surfbrett und fuhr auf den Markkleeberger See hinaus. Auf dem Wasser bekam sie Schwierigkeiten, woraufhin sie sich erneut unterkühlte und aufgrund der noch nicht abgeheilten Erfrierungen Arme und Beine nicht mehr bewegen konnte. Wie lange sie auf dem See trieb, ist noch nicht bekannt. Doch dann brach die Dunkelheit herein. Der Zeuge hörte dann ihre Hilfeschreie und rief über die Rettungsleitstelle Hilfe.