Fünfter Sieg im sechsten Heimspiel

0
165
Foto: Memofotografie

Grimma. Der VV Grimma bleibt in der Muldentalhalle weiter eine Macht und bezwingt am 11.Spieltag der 2. Bundesliga den VC Neuwied 77 deutlich mit 3:0 (25:18, 25:17 und 25:22).

In der Spielzeit von 74 Minuten erleben die 290 Zuschauer bis auf den dritten Satz eine einseitige Partie in der die Gastgeber jederzeit das Zepter in der Hand behielten. Nach der schmerzhaften Niederlage vor Wochenfrist in Vilsbiburg war von Seiten des VVG der Focus auf Wiedergutmachung gelegt und das sollte der Gast aus der Nähe von Bonn zu spüren bekommen.

„Ich bin sehr froh, dass die Mannschaft eine derartige Reaktion gezeigt hat und sich für das schwache Abschneiden rehabilitieren konnte“, zeigte sich Cheftrainer Jorge Munari erleichtert. Mit einer Veränderung zur Vorwoche nahm das Team das Match auf. Statt Kristin Stöckmann übernahm Emily Lannguth auf der zweiten Außenangriffsposition die Verantwortung, auch in der Annahme für Stabilität zu sorgen.

Vom ersten Ballwechsel an war klar zu erkennen, wie der VV Grimma den Tabellensiebten versuchte in die Schranken zu weisen. Mit einem sehr aggressiven Aufschlag sollte der Gast unmittelbar unter Druck gesetzt werden und ein geordnetes Angriffsspiel im Keim erstickt werden. Über die Stationen 8:6, 16:10 und 21:11 wurde der Vorsprung im ersten Spielabschnitt kontinuierlich ausgebaut und schließlich sicher mit 25:18 entschieden.

Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Szenario auf dem Spielfeld kaum. Weiterhin diktierten die Muldestädterinnen das Geschehen. „Super, das unser Matchplan so aufgegangen ist. Wir haben auch in Kauf genommen, dass einige Aufschläge halt im Aus oder Netz landen. Das ist normal, wenn man aggressiv servieren will“, analysierte Spielmacherin Julia Eckelmann die Taktik für das Spiel. Nachdem das Team von Gästetrainer Bernd Wierscheck bis zur zweiten technischen Auszeit (16:14) dem VVG noch Paroli bieten konnten, zogen Anika Boin und ihre Mitspielerinnen das Tempo dann merklich an und es war um den VC Neuwied geschehen. Mit sehenswerten Spielzügen über eine sehr spielfreudig agierende Mittelblockerin Diana Ceschia sowie beiden äußerst effektiv punkteten Außenangreiferinnen Sandra Peter und Emily Langguth geriet zum Ende Satz 2 nicht mehr in Gefahr.

Zu Beginn des dritten Satzes mussten sich die bis dato von ihrem Team hell auf begeisterten  Zuschauer die Augen reiben. So einfach wollten sich die Gäste dann doch nicht geschlagen geben und das Spiel keineswegs abschenken. Mit einer jetzt starken Maike Henning im Angriff und einer stabilisierten Abwehr zeigte das Team seine durchaus vorhandenen Qualitäten. Spielerisch und kämpferisch voll auf der Höhe gelangen eindrucksvolle Aktionen, die auch in die notwendigen Punkte umgemünzt wurden. Auf der Gegenseite ließ die Konzentration nach, die Annahme wankte und dadurch kam Sand ins Getriebe des bis dahin geräuschvollen Angriffsmotors.

Beim Stand von 10:16 und anschließend 13:18 sah es nicht gut aus für den VVG. Doch Jorge Munari reagierte taktisch gewieft. Mit der von unzähligen Erst- und Zweitligapartien gestählten Kristin Stöckmann brachte er genau die richtige Spielerin für diese Situation in das Spiel. Mit ihrer ganzen Routine und Cleverniss hauchte sie dem Team wieder das notwendige Selbstbewusstsein ein.

Punkt um Punkt (Ulrike Schemel an der Aufschlaglinie)  konnte somit aufgeholt werden. In der Abwehr überzeugte einmal mehr Libero Maria Eckelmann, deren „Flugeinlagen“ immer wieder zu Szenenapplaus von den Rängen führte und auf Seiten des Gastgebers die Medaille für die wertvollste Spielerin entgegennehmen konnte.

„Zum Schluss konnten wir den Schalter nochmal umlegen. Wir haben uns auf unsere Stärken konzentriert, uns auf dem Feld gegenseitig gepusht und wollten unbedingt den Satz noch umbiegen“, beschreibt Kapitän Anika Boin die Situation.

Letztendlich gelang dies auch eindrucksvoll. Die Mechanismen aus Satz 1 und 2 griffen wieder und Julia Eckelmann verwandelte den Matchball zum auch in dieser Deutlichkeit verdienten 3:0 Sieg. Der VV Grimma festigt damit seine Ambitionen im Kampf um die Medaillenränge der zweiten Bundesliga.  In der kommenden Woche reist das Team zum Titelanwärter Nr.1 nach Offenburg, bevor am Samstag, den 10.02. das nächste Heimspiel gegen NawaRo Straubing ansteht.