Neue Ausstellung im Kreismuseum Martin Luther – Spurensuche

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Grimma. Wenige Tage vor dem „Festival der Reformation“ in Grimma eröffnet das Kreismuseum seine neue Sonderausstellung „Martin Luther-Spurensuche“. Vom 23. August bis 15. November ist diese Präsentation in der Paul-Gerhardt-Straße 43 zu sehen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 48 Abbildungen des Coburger Künstlers Gustav König (1808-1869), die das Leben des bedeutenden Reformators umreißen. Die Ausstellung wird am 23. August um 15.00 Uhr eröffnet. Im Anschluss laden die Mitglieder des Freundeskreises des Museums zu Kaffee und Kuchen auf dem Museumshof ein.König studierte an der Nürnberger Kunstschule und der Kunstakademie in München. Herzog Ernst von Coburg hatte ihm den Auftrag erteilt, einen Zyklus von sieben Bildern aus der sächsischen Geschichte zu malen. Dadurch entdeckte König für sich die Reformation, deren Geschichte er nun bis an sein Lebensende immer wieder thematisierte. Wegen seiner intensiven Beschäftigung mit Luther wurde König von seinen Zeitgenossen „Luther-König“ genannt. Die 48 Stahlstiche erschienen in Buchform und erlebten bis in das 20. Jh. eine Gesamtauflage von ca. 80.000 Exemplaren. Ein zweiter Schwerpunkt der Präsentation ist die Reformation in Grimma sowie die Festivitäten der Stadt zum Gedenken an die Reformation und Luther. Der große Reformator weilte mehrfach in Grimma und predigte in der Nicolai- und der Klosterkirche. Über die Reformationsjubiläen der ersten Jahrhunderte ist nicht sehr viel bekannt, aber aus der jüngeren Zeit schon.

Anlässe für Reformationsfeierlichkeiten waren 1830 die Übergabe der Augsburger Konfession, 1846 Luthers 300. Todestag sowie 1883 Luthers 400. Geburtstag. Zu diesem 400. Geburtstagsjubiläum wurde durch den Stadtrat die Errichtung eines Lutherdenkmals an der Frauenkirche beschlossen.
Verschiedene Fotos zeigen in der Ausstellung die beiden großen Lutherfestspiele von 1894 und 1907 in Grimma. Als Veranstaltungsort diente dabei jeweils das Schützenhaus, da es den größten Raum in der Stadt bot. 1894 fanden 13 Aufführungen des Herrigschen Lutherfestspiels statt, an dem sich 120 Personen beteiligt hatten. Regie führte der Seminaroberlehrer Max. 1907 kam die Anregung dazu vom Grimmaer Zweigvereinsvorstand des evangelischen Bundes, der sich für das Festspiel „Luthertage in Frankfurt am Main“ von Hermann Dechent entschied. Es war mit dem Aufwand des Festspiels von 1894 nicht zu vergleichen. Das Stück kam mit 11 Laienschauspielern aus und verlangte keine aufwändigen Kulissen. Die Regie führte wie schon 1894 Oberlehrer Max.
Die Fotos der Festspiele stammen von den renommierten Ateliers Meinhardt und Ernst Jäger in Grimma. Das Kreismuseum freut sich übrigens immer über die Erweiterung der Fotosammlung durch Schenkungen oder Leihgaben von Grimmaer Bürgern zu diesem Thema.Ergänzend zur Ausstellung finden monatliche Vorträge statt: am 28.8. um 18.00 Uhr eine Lesung mit Carmen Lutz und Marita Pesenecker „Bist du sicher Martinus“ von Christina Brückner, am 20.9. um 15.00 Uhr eine Kräuterlesung mit Ines Hommann und am 18.10. um 15.00 Uhr ein Vortrag „Luther und die Fürsten“ von Dr. Thomas Frantzke.

 

Quelle: PM Stadt Grimma