Leipzig. Die Polizeidirektion Leipzig hat ihre dritte „Woche zur Drogenerkennung im Straßenverkehr“ beendet – mit teils besorgniserregenden Ergebnissen. Vom 21. bis 23. Oktober 2025 kontrollierten rund 200 Einsatzkräfte täglich im gesamten Leipziger Stadtgebiet und Umland die Fahrtüchtigkeit von Autofahrerinnen und Autofahrern.
Insgesamt wurden 2.496 Fahrzeuge angehalten und 2.573 Personen überprüft.
Wie die Polizei mitteilte, ordneten die Beamtinnen und Beamten in 100 Fällen Blutproben an, vier Führerscheine wurden sichergestellt. Bei nahezu vier Prozent der kontrollierten Personen bestand der Verdacht, unter Drogeneinfluss gefahren zu sein.
Polizeipräsident René Demmler betonte die Bedeutung solcher Schwerpunktaktionen: „Unsere Kontrollen stellen eine Notwendigkeit dar. Sie machen deutlich, dass der Konsum von Betäubungsmitteln wie Cannabis und das Führen von Fahrzeugen strikt zu trennen ist. Drogen und Alkohol gefährden andere Verkehrsteilnehmer.“ An den Kontrollen beteiligten sich Einsatzkräfte aus 14 Bundesländern sowie dem Zoll. Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden, Belgien, Tschechien und Österreich beobachteten die Maßnahmen im Rahmen eines internationalen Erfahrungsaustauschs.
Zahlreiche Verstöße und Straftaten
Die Bilanz der dreitägigen Aktion fällt deutlich aus:
- 30 Fälle von Fahren ohne Fahrerlaubnis
- 9 Strafanzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss (§ 316 StGB)
- 87 Ordnungswidrigkeiten wegen Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel
- 11 weitere Straftaten, darunter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, Urkundenfälschung und das Aufenthaltsgesetz
- 73 sonstige Ordnungswidrigkeiten
Auffällige Einzelfälle
Mehrere Vorfälle sorgten bei den Kontrollen für besondere Aufmerksamkeit. So wurde am 21. Oktober ein Fahrschüler in Leipzig gestoppt, der während seiner Fahrstunde unter Cannabis-Einfluss stand. Einen Tag später fiel ein Mann auf der B2 bei Markkleeberg auf, dessen Führerschein mit einer weißpulvrigen Substanz – später als Kokain identifiziert – bedeckt war. Der Fahrer stand ebenfalls unter Drogeneinfluss.
Am 23. Oktober stoppten Beamte schließlich einen schwarzen Mercedes, in dem sie mehr als 300 Gramm Crystal Meth sowie eine größere Menge Bargeld fanden. Gegen die beiden Insassen (24 und 26 Jahre alt) wird nun wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln ermittelt.
Ziel: Schutz aller Verkehrsteilnehmer
Die Polizeidirektion Leipzig will mit solchen Kontrollaktionen nicht nur Verstöße ahnden, sondern auch für die Gefahren von Drogen im Straßenverkehr sensibilisieren. „Unser Ziel ist es, Menschen im Straßenverkehr zu schützen“, so Demmler. „Ich danke ausdrücklich allen Verkehrsteilnehmern, die Verständnis für unsere Maßnahmen zeigen – auch wenn es mal länger dauert.“










