Landkreis Leipzig. Die hochansteckende Geflügelpest breitet sich derzeit in Deutschland weiter aus. Während Sachsen bislang von bestätigten Fällen verschont geblieben ist, rückt das Virus gefährlich nahe an die Landesgrenze:
In Thüringen, im Landkreis Greiz, sowie im sachsen-anhaltischen Merseburg wurden kürzlich Fälle nachgewiesen. Das Veterinäramt des Landkreises Leipzig ruft daher alle Geflügelhalter zur erhöhten Wachsamkeit auf.
Das Friedrich-Loeffler-Institut, die Bundesforschungseinrichtung für Tiergesundheit, schätzt das Risiko einer Einschleppung des Erregers in Geflügelbestände aktuell als hoch ein. Ursache sei insbesondere die verstärkte Aktivität des Virus unter Wildvögeln in den Herbst- und Wintermonaten. Diese gelten als Hauptüberträger der sogenannten Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI).
Schutzmaßnahmen dringend empfohlen
Um eine Einschleppung des Virus in Haus- oder Nutzgeflügelbestände zu verhindern, rät das Veterinäramt zu strikten Biosicherheitsmaßnahmen. Dazu zählen vor allem:
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Vermeidung jeglichen Kontakts zwischen gehaltenen Vögeln und Wildvögeln.
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Fütterung und Tränkung der Tiere nur in geschützten Bereichen.
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Wechsel oder Desinfektion von Schuhwerk vor Betreten der Stallungen.
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Aufstallung: Auch wenn sie derzeit nicht verpflichtend angeordnet ist, wird die Unterbringung der Tiere in geschlossenen Ställen ausdrücklich empfohlen.
Bei Anzeichen einer Erkrankung – etwa Fieber, Appetitlosigkeit, Schwäche oder Atemnot – sollten Halter umgehend einen Tierarzt kontaktieren. Auffällige Todesfälle oder verendete Wildvögel müssen dem Veterinäramt gemeldet werden.
Gefahr für Wirtschaft und Tierbestände
Die Geflügelpest zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen und kann für betroffene Betriebe erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Neben der Keulung ganzer Bestände sind umfangreiche Sperr- und Reinigungsmaßnahmen erforderlich, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Unterstützung und Informationen
Zur Selbstkontrolle bietet die Universität Vechta eine sogenannte Risikoampel an, mit der Geflügelhalter ihre eigenen Schutzmaßnahmen überprüfen können. Weitere Informationen stellt das Friedrich-Loeffler-Institut auf seiner Webseite bereit.
Fragen beantwortet das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Landkreises Leipzig unter 03433 / 2412501 oder per E-Mail an lueva@lk-l.de










