S-Bahn-Umstellung bringt große Veränderungen für den Busverkehr im Landkreis Leipzig

Vorbereitungen für Netzanpassungen im regionalen Busbetrieb laufen auf Hochtouren

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Archiv/Foto: Regionalbus Leipzig GmbH

Landkreis Leipzig. Die Planungen für eine der größten Veränderungen im regionalen Nahverkehr der letzten Jahre laufen auf Hochtouren: Zum 14. Dezember 2025 wird das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz umgestellt – mit erheblichen Auswirkungen auch auf den Busverkehr im Landkreis Leipzig und in angrenzenden Regionen.

Denn der Busverkehr ist eng mit dem Bahnangebot verzahnt: Fahrzeiten, Umsteigebeziehungen, Taktungen und sogar Linienführungen orientieren sich an den Fahrplänen der Züge. Besonders betroffen sind die sogenannten PlusBus-Linien, die als Zubringer und Verteiler zwischen Bahn und Region dienen.

Enge Zusammenarbeit für ein abgestimmtes Netz

Seit Bekanntwerden der Pläne zur S-Bahn-Umstellung arbeiten die Verkehrsplanerinnen und -planer der Regionalbus Leipzig GmbH intensiv mit dem Landkreis Leipzig, dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) sowie weiteren Verkehrsunternehmen der Region zusammen. Ziel ist es, ein abgestimmtes und leistungsfähiges Gesamtsystem aus Bus und Bahn zu schaffen.

Dabei geht es nicht nur um neue Fahrpläne auf mehr als 30 der rund 80 Buslinien, sondern auch um teilweise veränderte Linienführungen und neue Haltestellen. Der Infrastrukturservice der Regionalbus Leipzig kümmert sich um Planung, Genehmigung und Aufbau dieser Haltestellen – inklusive Beschilderung und Fahrplanaushang.

Grimma bleibt zentraler Knotenpunkt

Ein besonderer Schwerpunkt der Anpassungen liegt erneut im Raum Grimma. Bereits 2017 hatte das Projekt „Muldental in Fahrt“ dort für umfassende Veränderungen gesorgt.
„Die Stadt Grimma und das Umland spielen im Muldentaler ÖPNV-System eine zentrale Rolle, da hier die meisten Regionalbuslinien für Umstiege bzw. Anschlüsse zusammentreffen und die Bahnstrecke stark frequentiert ist“, erklärt Andreas Kultscher, Geschäftsführer der Regionalbus Leipzig GmbH.

Die aktuellen Änderungen führen zu umfangreichen Fahrplananpassungen – so sehr, dass selbst das Sankt-Augustin-Gymnasium Grimma seine Schulzeiten anpassen wird, um gute Umsteigemöglichkeiten zu gewährleisten. Gleichzeitig entstehen durch die Neuplanung auch neue Anschlussverbindungen.

Optimierungen auch in Zwenkau, Markkleeberg und weiteren Kommunen

Auch in anderen Regionen werden spürbare Veränderungen erwartet.
Im Bereich Zwenkau und Markkleeberg führt die geänderte Bedienhäufigkeit der S-Bahn zu dichteren Takten auf bestimmten Buslinien, während weniger frequentierte Relationen angepasst werden. Neue Linienführungen sollen zudem für schnellere Verbindungen und bessere Anschlüsse sorgen.

Weitere Anpassungen stehen in Markranstädt, Böhlen, Brandis, Beucha, Naunhof, Tanndorf, Gerichshain und Wurzen an. Dort werden Fahrpläne, Linienwege und Haltestellen ebenfalls überprüft und optimiert.

Effizientere Nutzung von Ressourcen

Das Unternehmen achtet bei allen Maßnahmen darauf, die Anpassungen innerhalb des beauftragten Leistungsumfangs umzusetzen. Weniger stark genutzte Verbindungen werden analysiert und optimiert, um Kapazitäten für stärker frequentierte Linien freizusetzen. So soll das Angebot insgesamt effizienter und zugleich kundenfreundlicher werden.

Kommunikationskampagne unterstützt Fahrgäste

Begleitet werden die Vorbereitungen von einer breit angelegten Informations- und Kommunikationskampagne. In Zusammenarbeit mit dem MDV, den beteiligten Verkehrsunternehmen und der Landkreisverwaltung sollen Fahrgäste frühzeitig über Änderungen informiert werden.

Ziel ist es, insbesondere Schülerinnen und Schülern den Umstieg auf neue Linien und Fahrzeiten zu erleichtern. Informationen zu den neuen Fahrplänen und Linienführungen werden etwa zwei Wochen vor dem Fahrplanwechsel auf der Website www.regionalbusleipzig.de veröffentlicht.
Auch in den digitalen Auskunftsmedien wie der MOOVME-App oder INSA sind viele Fahrpläne bereits jetzt verfügbar. Ergänzend erscheinen alle Änderungen in den Amtsblättern und Landkreisjournalen. Eine gemeinsame Landingpage der Projektpartner soll zudem als zentrale Informationsplattform zum Fahrplanwechsel dienen.

Ziel: Ein zukunftsfähiges, abgestimmtes ÖPNV-System

Mit den laufenden Vorbereitungen stellt sich die Regionalbus Leipzig auf die künftigen Anforderungen eines modernen, vernetzten Nahverkehrssystems ein. Das Ziel: ein optimales Zusammenspiel zwischen Bahn und Bus – für verlässliche Anschlüsse, effiziente Linienführungen und ein attraktives Angebot für alle Fahrgäste in der Region.