Deichbaustelle trotz Unwetterwarnung bei Podelwitz gemeistert

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Ein Stück der alten Rohwasserleitung in Podelwitz sollte aus dem Deich entfernt werden, doch dafür musste die Hochwasserschutzanlage geöffnet werden. Mit der Unwetterwarnung hätten die Vorzeichen schlechter kaum sein können. Doch alles ist gut gegangen. Foto: Veolia

Colditz/Podelwitz.  „Es ist alles gut gegangen.“ Kurz vor der Unwetterwarnung für das Wochenende ist ein Stück des Hochwasserschutzdeiches in Podelwitz (Stadt Colditz) erst geöffnet und nach Beendigung der Arbeiten sofort wieder geschlossen worden.

Die alte Rohwasserleitung im Deichkörper musste laut Veolia entfernt werden. Eine Vorgabe der Landestalsperrenverwaltung, berichtet Jens Glöckner, zuständiger Projektleiter bei Veolia in Grimma. Und zudem eine Maßnahme, die seit Wochen akribisch vorbereitet wurde.

Mit sorgenvollen Mienen hatten alle Beteiligten auf die Wettervorhersagen für das erste Juniwochenende geblickt. Die Erdmann Bau GmbH aus Mügeln als ausführende Tiefbaufirma genauso wie die zuständige Flussmeisterei und die Talsperrenverwaltung als Eigentümerin. Niemand konnte wissen, ob es an der Mulde ein Hochwasser geben und der gerade erst wieder verfüllte Deich bei Podelwitz den Wassermassen standhalten würde.

Seit dem Frühjahr wird an der neuen Rohwasserleitung vom Sammelbrunnen in Richtung Wasserwerk Podelwitz gebaut. „Seit 2016 laufen schon die Planungen“, erinnert Jens Glöckner an die Anfänge des Bauvorhabens, das von Jahr zu Jahr umfangreicher wurde. „Ursprünglich wollten wir ausschließlich das Stück der Rohwasserleitung erneuern, das innerhalb der Hochwasserschutzanlage verläuft. Hier kannten wir den Handlungsbedarf und wollten die leitungsgebundene Wasserzufuhr zum Wasserwerk mit dieser Investition auf ein stabiles, zukunftsfähiges Fundament stellen“, erläutert Lutz Kunath, Geschäftsführer der Kommunale Wasserwerke Grimma-Geithain GmbH (KWW).

Mit der Zeit offenbarte die Leitung aber weitere Schwachstellen, sodass im Frühjahr auch der 550 Meter lange Abschnitt zwischen dem Sammelbrunnen und der aktuellen Deichbaustelle erneuert wurde. „Damit wir die Trinkwasserversorgung unserer Kunden mit der größtmöglichen Sicherheit gewährleisten können, erneuern wir auch das letzte Teilstück der Rohwasserleitung bis zum Wasserwerk“, kündigt Lutz Kunath an, der zugleich Geschäftsführer des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain ist. Das soll bis Ende dieses  Jahres erfolgen. Dann werden die KWW in Podelwitz rund 300.000 Euro investiert haben.

Die Grundstückseigentümer, deren Flächen man mit der neuen, parallel zur Straße verlaufenden Leitung tangiert, sind bereits angeschrieben und um ihre Zustimmung gebeten worden. Darunter Landwirte, die ihre Felder bestellt haben. Von daher sei es realistisch, so Jens Glöckner, wenn im Herbst weiter gebaut werde. Aber erst einmal können alle zufrieden zurückschauen. Die Deichbaustelle als größte und äußerst planungsintensive Hürde ist dieser Tage erfolgreich genommen worden.