Taucheinsatz im Klärbecken

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Foto: Andreas Haschke

Bad Lausick. Nach einem mehrtägigen Einsatz von Industrietauchern auf der Kläranlage in Bad Lausick bekommen die kleinsten Mitarbeiter von Uwe Daniel wieder ordentlich Luft.

Wir haben im Belebungsbecken die BelĂĽfterelemente erneuert und damit den Sauerstoffeintrag optimiert, sodass die Bakterien wieder Top-Arbeitsbedingungen vorfinden„, erklärt der Vorarbeiter Vorarbeiter der Veolia Wasser Deutschland GmbH. Extrem aufwändig und anspruchsvoll sei diese Aktion, aber nach so vielen Jahren auch unerlässlich.

Im Belebungsbecken kĂĽmmern sich Bakterien um den Abbau der organischen Bestandteile des Abwassers – und dafĂĽr benötigen sie Luft. Am Boden des Beckens mit einem Volumen von 3 384 Kubikmetern sind riesige Gestänge fixiert und darauf die BelĂĽfterkerzen montiert. „DarĂĽber wird der Sauerstoff feinperlig eingeblasen, sodass die Bakterien die nötige Luft zum Atmen zur VerfĂĽgung haben.“ Das wirke sich auch positiv auf die Reinigungsleistung der Kläranlage aus, die ĂĽber eine Kapazität von 9 500 Einwohnerwerten verfĂĽgt. Mit der Zeit wĂĽrden sich die BelĂĽfterelemente zusetzen und mĂĽssen dann gereinigt werden.

Foto: Andreas Haschke

Obwohl die Kläranlage in Bad Lausick ĂĽber einen leistungsfähigen Rechen verfĂĽgt, wo größere Bestandteile aus dem ankommenden Abwasserstrom gefischt und nur kleinste Partikel unter drei Millimetern Größe durchhuschen, landet im Belebungsbecken mit den Jahren eine Menge Unrat. „Das seien vor allem Haare„, weiĂź Uwe Daniel. Und die wĂĽrden irgendwann sehr stabile und lange Verzopfungen bilden, die man nur entfernen kann, wenn man die BelĂĽfterelemente – wie gerade geschehen – aus dem Abwasser holt.

Die aus Ă–sterreich angereisten Industrietaucher hatten bei ihrem ersten Tauchgang zunächst geprĂĽft, wie stark die Ablagerungen ausfallen. „Das Becken ist ja immer in Betrieb. Man sieht dort nichts„, schildert Uwe Daniel, der die im Jahr 1999 gebaute Anlage mit seinen Veolia-Kollegen im Auftrag des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain betreut. Die Erfahrung zeige, dass man eine Aktion wie diese alle fĂĽnf bis sechs Jahre etwa einplanen mĂĽsse.

Insgesamt wurden während des GroĂźeinsatzes schätzungsweise zehn Tonnen Unrat aus dem Becken entfernt – und alle 180 BelĂĽfterkerzen erneuert. Allerdings kann man die BelĂĽfterkerzen mal eben nicht auf die Schnelle wechseln wie zu Hause eine GlĂĽhbirne. Zu diesem Zweck mĂĽssen die schweren Gestänge vom Beckenboden aus dem Abwasser gezogen werden, um sie an Land dann fĂĽr die weiteren Arbeiten abzulegen. Nach und nach passierte das, damit die Abwasserreinigung nicht komplett lahmgelegt wird. Denn die Kläranlage Bad Lausick verfĂĽgt nur ĂĽber dieses eine Kombibecken – bestehend aus Belebung und Nachklärbecken. Zeitweise seien bis zu sechs Firmen auf dem Kläranlagen-Gelände zu Gange gewesen, „darunter auch viele regionale„, betont Uwe Daniel. Unter anderem die Schlosserfirma Fetzer aus Bad Lausick oder die GerĂĽstbauer aus Frohburg.