Gefahrgutcrash A14: 15 Gaffer nach schwerem Unfall verwarnt

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Foto: Sören Müller

Grimma/Klinga. Ungebremst raste am Donnerstag ein Gefahrguttransporter auf der BAB 14, zwischen den Anschlussstellen Klinga und Grimma, in einen anderen Lkw und verlor dabei den größten Teil seiner Ladung. Die Polizei hatte aber nicht nur mit der Unfallbewältigung zu tun, sondern auch mit Gaffern. Auch die Rettungsgasse war wieder ein Problem.

Bei der Ladung handelte es sich um mit Stickstoff gefüllte Gasflaschen, von denen unter ungünstigen Umständen eine Explosionsgefahr/ Erstickungsgefahr hätte ausgehen können. Somit richteten Polizei und Feuerwehr einen Sperrkreis von 100 Metern Durchmesser ein und sperrten die Fahrbahnen in beide Richtungen vollständig. Der Straßenverkehr wurde großräumig umgeleitet, dennoch kam es zu einem Verkehrschaos rund um Grimma und Naunhof.

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Zwischenzeitlich befreiten Einsatzkräfte der Feuerwehr mit technischem Gerät den Fahrer (32) des Gefahrguttransporters aus dem Führerhaus, in welchem er eingeklemmt war. Anschließend wurde der Schwerverletzte mit einem Rettungshubschrauber in eine Leipziger Klinik geflogen und dort sofort intensiv-medizinisch versorgt.

Noch vor Eintreffen des Bergungsdienstes, ließen Kollegen der Verkehrspolizeiinspektion jene Verkehrsteilnehmer, die im unfallbedingten Rückstau standen, durch einen Korridor in der Unfallstelle abfließen. Außerdem prüfte die Feuerwehr die Gasflaschen und befand, dass von diesen keine unmittelbare Gefahr ausging. So folgte die Prüfung/Sichtung der Fahrbahn in Richtung Leipzig, die nach Befund der Befahrbarkeit gegen 15:30 Uhr vorerst für eine Fahrspur wieder freigegeben werden konnte. Anschließend begannen die Bergungsmaßnahmen.

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Die Befragung von Zeugen ergab folgende Erkenntnisse zu den näheren Umständen des Unfalls: Der Fahrer (28) des vor dem Gefahrguttransporter fahrenden Lkws hatte aufgrund eines verkehrsbedingten Rückstaus bremsen und anhalten müssen. Das erkannte der 32-Jährige offenbar zu spät und fuhr, ohne zu bremsen in das Heck des Lkws. Das Heck wurde dadurch komplett zerstört, eine Hinterachse riss dabei ab. Außerdem wurde bei dem Unfall das Fahrerhaus des Gefahrguttransportes erheblich deformiert. Die Bezifferung von Sachschäden steht noch aus.

Während der Verkehrsunfallaufnahme und der Bergungsmaßnahmen, als nur eine Spur an der Unfallstelle vorbei führte mussten insgesamt 15 unverbesserliche Fahrzeugführer verwarnt werden. Sie nutzten am Steuer das Telefon, filmten und bremsten dabei den Verkehr aus.  „Dieses Verhalten stellt mit eine der häufigsten Unfallursachen dar, deshalb sei an dieser Stelle noch einmal ermahnt!“ so die Polizei in einem kurzen Statement. Auch die Rettungsgasse stellte die EInsatzkräfte wieder auf die Geduldsprobe, diese klappte zwar in weiten Teilen allerdings sei diese ausbaubar gewesen, teilte uns Nils Adam, Kreisbrandmeister, vor Ort mit. Die Löschfahrzeuge hätten demnach, im Gegensatz zu den kleineren Einsatzfahrzeugen Schwierigkeiten gehabt.