Dresden. Auch über 75 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gibt es für den Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen (KMBD) viel zu tun.
Trotz der weiteren Einschränkungen durch die Corona Pandemie konnten die Spezialisten des KMBD ohne Unterbrechung ihren Auftrag erfüllen und sind im Jahr 2021 zu insgesamt 670 Einsätzen gerufen worden.
Dabei wurden insgesamt über 120 Tonnen Kampfmittel aufgefunden, wobei der größte Anteil auf Artilleriemunition (Rund 97.000 kg) und Abwurfmunition (Rund 20.000 kg) entfällt. Gleichzeitig kann im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang bei den Funden von Artilleriemunition, Nahkampfmitteln, Waffen sowie bei den Sprengstoffen verzeichnet werden. Eine Verdopplung der Funde ergab sich im Bereich der Abwurfmunition.
Nicht immer sind die aufgefundenen Kampfmittel transportfähig und können geborgen und in der hauseigenen, modernen Kampfmittelzerlegeeinrichtung vernichtet werden. Dann wird zunächst eine Entschärfung oder gar die Sprengung am Fundort notwendig. Im Jahr 2021 konnten fünf Bomben von den Mitarbeitern des KMBD Entschärft werden. 35 Sprengungen mussten direkt am Fundort vorgenommen werden. Zu den besonderen Arten von Einsatzfällen zählen neben einer sehr seltenen Flammölbombensprengung in Nossen auch die fünf Tauchgänge der Einsatztaucher des KMBD im vergangenen Jahr auf der vorbeugenden Suche nach Kampfmitteln in der Elbe.
Neben der Gefahrenabwehr durch die fach- und umweltgerechte Vernichtung von Kampfmitteln bearbeitet der KMBD Anfragen zur Prüfung von Grundstücken auf eine Kampfmittelbelastung. Insgesamt 274 Anfragen gingen dazu im vergangenen Jahr von sächsischen Gemeinden und Städten ein.
Verhalten beim Auffinden von Fundmunition
Sollten Sie als Privatpersonen in Wald und Flur oder gar dem eigenen Garten einen ungewöhnlichen Gegenstand finden, der den Verdacht auf Fundmunition erregt, berühren Sie diesen bitte nicht! Sichern Sie die Fundstelle gut sichtbar und informieren Sie die nächste Polizeidienststelle unter 110.
Weiterführende Informationen
Aktuelle Zahlen zu den Einsätzen und Funden aus dem Jahr 2021 sowie Informationen zur Arbeit des KMBD finden Sie unter polizei.sachsen.de