Grimma. Ein Zeuge (Taxifahrer, 54) rief am Mittwochabend die Polizei und teilte mit, dass soeben eine Fahrradfahrerin im Kreisverkehr in der Straße des Friedens von einem unbekannten Autofahrer angefahren wurde und verletzt sei.
Ein Rettungswagen wurde alarmiertt, der die Frau in ein Krankenhaus zur ambulanten Behandlung brachte. Polizeibeamte erfuhren von der Verletzten (30), dass sie mit ihrem Rad auf der Straße des Friedens in Richtung Kreisverkehr unterwegs war und von einem in gleicher Richtung fahrenden Pkw von der Straße gedrängt wurde. Sie stürzte und verletzte sich am Kopf. Dabei sei ihr schwarz vor Augen geworden und erst wieder zu sich gekommen, als der Zeuge neben ihr stand. Die Beamten nahmen Alkoholgeruch wahr. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,16 Promille.
Nun eröffneten ihr die Polizisten den Tatvorwurf der Trunkenheit im Verkehr und ordneten eine Blutentnahme im Krankenhaus an. Später mussten die Polizeibeamten erfahren, dass die junge Frau im Krankenhaus gegenüber dem Personal ausgerastet und dann vor der Blutentnahme geflüchtet sei. Bei der Suche in der Umgebung und auch an ihrer Wohnanschrift konnten sie die 30-Jährige jedoch nicht finden bzw. antreffen. Doch dann sahen sie die Frau, die nach ihren Angaben auf dem Weg zu ihrem Fahrrad an der Unfallstelle war, schwankend und mit einer Bierflasche in der Hand.
Die Beamten erläuterten ihr die Maßnahme der noch ausstehenden Blutentnahme im Krankenhaus. Da die junge Dame zudem angab, außer dem späteren Bier noch Cannabis konsumiert zu haben, wurde der Drugwipetest durchgeführt, der positiv ausfiel. Die 30-Jährige, die nach dem Unfall Erinnerungslücken hatte und bewusstlos war, musste über Nacht trotz ihrer Ablehnung in der Klinik bleiben. Ihr Fahrrad wurde von den Polizeibeamten sichergestellt. Die Ermittlungen dauern noch an. (Hö)