Oberschule kann erweitert werden – Kultusministerium gibt 3,7 Mio. Euro Fördermittel dazu

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Staatssekretär Herbert Wolff (Mitte) übergab gestern den Fördermittelbescheid über mehr als 3,7 Mio. Euro und einen symbolischen Scheck an Bürgermeister Arno Jesse. Schulleiter Uwe Storek (r.) brachte er zudem zwei Fußbälle für den Sportunterricht mit. Foto: Stadt Brandis

Brandis. Die Brandiser Oberschule platzt aus allen Nähten. Die Schülerzahlen steigen und die Stadt kommt um eine Erweiterung der Kapazitäten nicht herum.

Bereits bei der Erstellung des Leitbildes für die Stadt Brandis im Jahr 2016 spielte das Thema eine gewichtige Rolle, wie auch im Stadtrat. Denn schon damals wurde mit einem Grundsatzbeschluss zur Entwicklung des Schulcampus‘ eine entsprechende Gangart beschlossen. „Derzeit gehen 545 Schüler an die Oberschule und mehr als die Hälfte davon kommt aus Nachbarkommunen“, erklärt Bürgermeister Arno Jesse. Die Schule in Brandis ist ein Schulneubau, der in drei Teilabschnitten bis 2001 vollendet wurde.

Damals lief die Schule zweizügig – also in jeder Stufe gab es zwei Klassen. Im Jahr 2010 wurde bereits ein Anbau mit zusätzlichen sechs Klassenräumen fertiggestellt. Mittlerweile läuft die Brandiser Oberschule bis auf eine dreizügige Klassenstufe vierzügig. Deshalb wurden verschiedene Varianten geprüft, um zum entsprechenden Zeitpunkt einen Fördermittelantrag zu stellen. Dieser wurde unter der aufgesetzten Förderkulisse unter anderem auf Grundlage der „Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über Zuweisungen zur Verbesserung der schulischen Infrastruktur“ im August 2020 gestellt. Ein reichliches Jahr später wurde nun der Bescheid und damit die Bewilligung von rund 3,7 Mio. Euro Fördermitteln überreicht. Den brachte Staatssekretär Herbert Wolff, Sächsisches Staatsministerium für Kultus, letzte Woche persönlich nach Brandis. „Schüler verbringen die Hälfte des Tages im Schulgebäude, deshalb brauchen sie eine entsprechende Lernumgebung. Ich freue mich, dass sich Bürgermeister und Stadtrat dafür entschlossen haben, dies hier zu schaffen und entsprechende Eigenmittel im Haushalt verankert haben“, sagt Staatssekretär Wolff.

Der Eigenanteil für den Erweiterungsneubau beträgt knapp 3 Mio. Euro. „Da wir für die Beantragung der Fördermittel bereits die Leistungsphasen 1 bis 3 abgeschlossen haben, können wir jetzt zeitnah in die Ausschreibungen gehen“, beschreibt Jesse das weitere Vorgehen. Das bedeutet, dass der Neubau in zwei Jahren stehen könnte. Die zusätzlichen Unterrichtsräume sind ein Vorteil des Anbaus. Mit der Erweiterung der Oberschule wird aber außerdem ein knapp 300 Quadratmeter großer Speiseraum geschaffen, der sowohl von den Schülern von Oberschule und Gymnasium als auch von den Grundschülern genutzt werden soll. „So kommen wir der Funktionsweise eines Campus‘ ziemlich nah“, findet Arno Jesse. Ines Lüpfert, 2. Beigeordnete im Landkreis Leipzig lobt die Weitsicht der verantwortlichen. „Bürgermeister und Stadtrat haben diese Weitsicht bereits in einem ersten Schritt mit dem Neubau des Kindergartens bewiesen“, beschreibt sie. Dies setze sich nun fort. Denn diese Kinder werden ja in ein paar Jahren an die Schulen kommen. „Der lange Atem hat sich gelohnt. Ich sage danke dafür, dass die Stadt zu ihren Kindern steht.“ Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.