Heimspiel gegen Pirna-Copitz am Samstag

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Foto: pixabay

Grimma. Nach fünf Unentschieden in Folge ist der FC Grimma auf dem besten Weg sich den Titel „Remis-König“ der Saison 2016/17 zu sichern. Bei noch vier ausstehenden Spielen in der WEKU-Sachsenliga ist den Muldestädtern jedoch der 3. Rang quasi nicht mehr zu nehmen.

Der extrem kleine Kader verhinderte eine Fortsetzung im Titelrennen, da diese Ausfälle, welche durch diverse Verletzungen und Sperren resultierten, aufgrund mangelnder Optionen einfach nicht aufzufangen waren. Auf der anderen Seite erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe ein dickes Polster auf Platz vier – bei zehn Punkten Vorsprung auf den viertplatzierten VfL 05 Hohenstein-Ernstthal müsste es vier Spiele vor Schluss mit dem Teufel zugehen, wenn man den Bronzerang noch verspielen würde.

Nichtsdestotrotz gilt es die letzten vier Begegnungen erst einmal ordentlich abzuwickeln, was allerdings bei der angespannten Personallage gar nicht so leicht ist. Auf der anderen Seite hat die Elf am vergangenen Sonntag in Markkleeberg (1:1) bereits bewiesen, dass man auch unter widrigen Umständen punkten kann. Gegen den VfL Pirna-Copitz haben die Muldestädter daher das Ziel, seinen ungeschlagenen Heimnimbus in dieser Saison zu bewahren. Der Anstoß im Stadion der Freundschaft erfolgt am Samstag um 14.00 Uhr.

Nach dem letztjährigen 9. Platz in seiner Comeback-Saison in der höchsten sächsischen Spielklasse spielte der VfL Pirna-Copitz in dieser Spielserie ein sehr starkes erstes Drittel. Nach elf Spieltagen hamsterten die Rand-Dresdner satte 23 Punkte ein und belegten hinter dem Duo Kamenz/Eilenburg zwischenzeitlich den 3. Rang in der Tabelle. Doch mit einer 1:2-Heimniederlage gegen den FC Grimma begann eine leichte Schwächeperiode beim VfL. Zur Winterpause blieben die Lila-Weißen bei ihren 23 Punkten stehen, im Jahr 2017 kamen bisher nur 12 Zähler hinzu. Pirna-Copitz belegt mit 35 Punkten derzeit Rang sechs, doch kann sich die Platzierung des VfL in seinen letzten drei Spielen durchaus noch verschieben. Nach oben hat man Hohenstein-Ernstthal (40) und Riesa (38) noch in Reichweite, von hinten her drängen Glauchau (31) und Markkleeberg (30) noch gewaltig. Vom Kader her sollten die Schützlinge von Trainer Nico Däbritz (früherer Profi bei Dynamo Dresden, VfB Leipzig, VfL Wolfsburg, Hannover 96) jedoch durchaus in der Lage sein, mindestens den aktuellen 6. Platz zu verteidigen.

Die Rand-Dresdner besitzen eine Top-Truppe, welche bei etwas mehr Konstanz durchaus eine vordere Platzierung hätte einnehmen können. In der Defensive halten Falk van Kolck und Jan Benes die Viererkette zusammen, über die Dreh- und Angelpunkte Christoph Hartmann und Erik Weskott im Mittelfeld deuteten die Spitzen Ronny Kreher (7 Saisontreffer) und Marius Riedel (5) immer wieder ihre Torgefährlichkeit an. Allerdings konnte man im neuen Jahr selten an die Leistungen aus der Hinrunde anknüpfen. Zwar deutete der VfL beispielsweise in den Begegnungen gegen Niesky (4:2), Freiberg (5:0) oder in Lößnitz (3:1) phasenweise immer wieder seine Klasse an, doch erlaubte man sich immer wieder gravierende Aussetzer wie die Spiele in Reichenbach (1:2), daheim gegen Taucha (1:1) oder die letztwöchige 1:2-Niederlage im heimischen Willy-Tröger-Stadion gegen den Aufsteiger VfB Zwenkau beweisen. Insgesamt verfügt der VfL im Kader jedoch über genügend Qualität, so dass er jedem Gegner in der Sachsenliga das Leben unglaublich schwer machen kann.

Zwar konnte man gegen die aktuelle Top-4 der Staffel letztlich nur einen Sieg einfahren (2:0 in Kamenz), doch hat die Mannschaft durchaus genügend Potenzial. Dabei gelang es Trainer Däbritz absolut, die Arbeit des langjährigen Coaches Elvir Jugo (Rückkehr zu Borea Dresden) fortzusetzen. Sollte alles normal laufen, wird sich der VfL im Vergleich zum Vorjahr tabellarisch weiter steigern können. Dies sollte mit diesem Kader jedoch auch nicht ungewöhnlich sein. Nach dem spielfreien nächsten Wochenende gastieren die Rand-Dresdner dann beim Tabellenführer FC Eilenburg, ehe man daheim gegen Kickers Markkleeberg die Saison abschließt.
Für die Grimmaer gilt es insgesamt, die wiederum sehr gute Saison positiv zu Ende zu bringen. In den letzten vier Begegnungen möchten die Wohllebe-Schützlinge weiter auf dem Punktekonto anschreiben, auch wenn man sich darüber im Klaren scheint, dass bei derzeit sieben Zählern Rückstand auf den Zweiten Kamenz, der Zug auf die Vizemeisterschaft wohl abgefahren ist. Zwar gastieren die Lessingstädter noch im Stadion der Freundschaft und sind am letzten Spieltag aufgrund des Görlitzer Rückzugs zur Tatenlosigkeit gezwungen, doch können die Grimmaer die aktuelle Lage schon recht realistisch einschätzen. Die aktuelle personelle Lage hat den Muldestädtern in Sachen Angriff auf Spitzenreiter FC Eilenburg einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Langzeitverletzten Mirko Jentzsch, Robert Schabram und Toni Ziffert haben den schon von Geburt her kleinen Kader weiter zusammenschrumpfen lassen, einzelne Gelbsperren und weitere verletzungsbedingte Ausfälle konnte die Elf auf Dauer nicht verkraften. Es fehlten einfach die Optionen von der Bank nachlegen zu können – demzufolge stehen die Grimmaer nun genau dort, auf Platz drei. Nichtsdestotrotz kann den Muldestädtern diese klasse Saison keiner mehr nehmen. Einzig zwei Spiele verlor man in der Sachsenliga (0:1 in Eilenburg, 2:4 in Hohenstein-Ernstthal) – eine klasse Bilanz. Daran werden auch die letzten vier Begegnungen überhaupt nichts mehr ändern.

Text: Tom Rietzschel

FC Grimma (3.) – VfL Pirna-Copitz 07 (6.)

Datum: Samstag, 20.05.2017

Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma

Anstoß: 14.00 Uhr